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Josef Eyselt

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 21.02.1797 - † 30.03.1856
Geburtsort: Trebic
damaliger Name: Trebitsch, Mähren
Land: Tschechien
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
weitere Namen: Eystelt, Eysselt, Eyßelt
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Rechnungsrat, Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Joseph E., Chorinsky‘scher Förster
Mutter: Josepha, geb. Wenzl
Ehe (1824) mit Josefa, geb. Hakmüller (1802–1883)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Ingrossist beim k.k. Hofbaurat (Beamter in der Registratur)
o.J.Rechnungsrat bei der k.k. Familienfonds-Buchhaltung
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Vita
Josef Eyselt wurde 1797 als Sohn eines großfürstlich Chorinsky’schen Försters in Mähren geboren. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Im Jahr 1822 tritt er erstmals als Architekt mit einem Entwurf für das Versorgungshaus in der Währingerstraße in Erscheinung. Zu diesem Zeitpunkt scheint er schon in Wien gelebt zu haben, denn auch seine Eheschließung zwei Jahre später erfolgte in dieser Stadt.

Allerdings ist Eyselt als ausübender Architekt nur in den Jahren 1834–1839 fassbar, als er im 3.Wiener Gemeindebezirk für die Elisabethinen einen Spitalstrakt (Landstraße Hauptstraße 4a) und ein Zinshaus in der Ungargasse 3 erbaute. Diese zwei Projekte waren wohl eine Ausnahme, denn er scheint sich als Architekt nicht weiter betätigt zu haben. Bei seiner Trauung wird er nämlich als Ingrossist beim k.k.Hofbau-Rat genannt und in der Sterbematrik wird sein Beruf als Rechnungsrat bei der k.k.Familienfonds-Buchhaltung angegeben.

Josef Eyselt starb im 59.Lebensjahr an einem Herzleiden in Alsergrund (heute Wien 9)
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Stellenwert
Von Josef Eyselts Tätigkeit als Architekt sind nur zwei Objekte bekannt. Beide Gebäude errichtete er für die Eliabethinen, die im Jahr 1709 nach Wien kamen und sich im 3.Bezirk in Wien niederließen. In den Jahren 1743–1748 ließ der Orden von Baumeister Franz Anton Pilgram ein neues Klostergebäude mit Kirche sowie ein Spital errichten. In den Jahren 1834–1836 wurde von Eyselt auf dem Gartengrund des Klosters ein zusätzlicher Spitalstrakt errichtet, wobei er offensichtlich die Gestaltung der Fassade dem bestehenden barocken Trakt anpasste.

In den Jahren 1838–1839 erbaute Eyselt gemeinsam mit Baumeister Ignaz Ram in Wien 3, Ungargasse 3 das so genannte Elisabethiner Zinshaus.

In den 1830er Jahren entstand eine Reihe von großen Zinshauskomplexen, die mit der Anlage von vielen Kleinwohnungen auf den zunehmenden Wohnungsbedarf reagierten. Das langgestreckte, dreigeschossige Gebäude (das vierte Geschoss wurde erst später aufgesetzt) umfasst drei Höfe und zeigt eine für diese Zeit typische Fassadengestaltung. Im Mittelteil, der aus fünfzehn, regelmäßig angeordnete Fensterachsen besteht, sind im 1.Stock die Fenster mit den für die Biedermeierzeit typischen Rundbögen ausgezeichnet. Im Hauptgeschoss sind die zwei Stockwerke durch flache Pilaster zusammengezogen. Flache, genutete Seitenrisalite mit je drei Fensterachsen rahmen den Mitteltrakt ein.

Josef Eyselt bediente sich einer für die Biedermeierzeit typischen Formulierungsweise. Die Aufgliederung der langen Fassade zeigt, dass er der Gefahr der Monotonie durchaus ästhetisch entgegenwirken konnte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1838–1839Elisabethiner Zinshaus, Wien 3, Ungargasse 3 (mit Ignaz Ram)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1834–1836Spitalstrakt Elisabethinen, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 4a

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1822Versorgungshaus in der Währingerstraße, Wien (Entwurf)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Pfarrarchiv St.; WStLA; MA 37 (Bauamt); HHSTA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
F. Czeike: Wiener Bezirkskulturführer III. Landstraße. Wien 1984
ÖKT 41: G. Hajos: Die Kirchen des 3. Bezirks, Wien 1974
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
H. Pemmer / F. Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Wien 1958 (Typoskript)
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 15.12.2012
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