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Anton Gollinger sen.

Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* ca.1773 - † unbekannt
Geschlecht: m
Geburtsort: Uhercice
damaliger Name: Ungarschitz, Mähren
Land: Tschechien
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Anton G., Müllermeister
Mutter: Anna Maria G.
Ehe (1801) mit Eva, geb. Sturm (*ca.1778)
Kinder: Anton (*ca.1804), Architekt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Polier
o.J.Maurermeister
o.J.Baumeister
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Vita
Anton Gollinger wurde 1773 in Ungarschitz, Mähren, heute Uhercice, Tschechien, als Sohn eines Müllermeisters geboren. Über seine Ausbildung und seine Tätigkeit in den ersten Jahren ist nichts bekannt. Spätestens ab dem Jahr 1801, als er seine Frau Eva, geb. Sturm, ehelichte, ließ er sich in Inzersdorf, heute Wien 23, nieder. In diesem Vorort wurde auch sein Sohn Anton (*ca.1804) geboren und scheint Anton Gollinger sen. auch als Hausbesitzer auf.

Gollinger war zunächst als Polier, dann als Maurermeister und schließlich als Baumeister tätig. Soweit bekannt, besteht Anton Gollingers Œuvre lediglich aus vier Häusern, die im Zeitraum 1815 bis 1816 errichtet wurden. Da er es jedoch zum Hausbesitzer brachte und seinem Sohn eine fundierte Ausbildung als Architekt ermöglichte, ist anzunehmen, dass Gollinger entweder im Ausland oder bei einer anderen Baufirma erfolgreich tätig war. Wann und wo Anton Gollinger starb ist nicht bekannt.

Anton Gollinger jun. (ca*1804 – ca.1871) studierte 1822–1826 am Polytechnischen Institut Wien und 1826–1833 an der Akademie der bildenden Künste. Er war 1835 im Hofbaurat und spätestens ab 1867 in der Erzherzoglichen Kammer Teschen als Bauverwalter beschäftigt und führte auch Privatbauten aus. Allerdings sind derzeit keine Bauten von ihm in Wien bekannt. 1867 errichtete er in Ustron, Österr. Schlesien, ein Kurhotel. Eventuell war dies ein Auftrag der erzherzoglichen Verwaltung, die in Ustron mehrere Industrieanlagen betrieb. Weitere Werke sind derzeit nicht bekannt.

Anton Gollinger jun. starb zwischen dem 23.04. und 06.05.1871 in Teschen, Schlesien / Cieszyn, PL oder Cesky Tesin, CZ.
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Stellenwert
Von den vier Häusern, die nach heutigem Forschungsstand Anton Gollinger sen. errichtete, sind nur mehr zwei erhalten. Sie liegen im 6.Bezirk und zeigen eine typische biedermeierliche Konzeption. Die Fassaden sind glatt verputzt und nur mit sparsamen Dekor versehen. Das Haus in der Haydngasse 21 erhielt ein bescheiden elegantes Aussehen. In den Fensterparapeten findet sich zurückhaltender, floraler Dekor, die Ecken der Fenster sind abgerundet, und die Fassade wird von einem Zahnschnittgesims abgeschlossen, das über den Fenstern mit Konsolen betont wird. Die Mitte des Hauses wird durch Nutungen und ein großes Rundbogentor hervorgehoben. Da das Gebäude nur einstöckig ist und die Fassade aufwändiger instrumentiert wurde, ist anzunehmen, dass es sich damals nicht um ein Miet-, sondern um ein Wohnhaus handelte. Das ein Jahr zuvor entstandene Miethaus Wien 6, Webgasse 21 (1815) ist zweistöckig, die Fenster erhielten gerade Überdachungen, im 2.Stockwerk ruhen die Fenstergesimse auf Konsolen auf. Die Fassade wird durch Pilaster zwischen den Fenstern rhythmisiert.

Aufgrund des kleinen Œuvres Gollinges lässt sich seine Bedeutung für das damalige Wiener Baugeschehen kaum bewerten. Wie es scheint, war er ein Baumeister, der sich an die damals aktuelle Gestaltungsweise hielt, ohne individuelle Formulierungen zu suchen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1815Miet- od. Wohnhaus, Wien 6, Webgasse 20 (nicht erhalten)
1815Miethaus, Wien 6, Webgasse 21
1816Miet- od. Wohnhaus, Wien 6, Webgasse 19 (nicht erhalten)
1816Wohnhaus, Wien 6, Haydngasse 21 (mit Joseph Meissl jun.)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Pfarrmatrik Inzersdorf
Anton G. jun: ABK; TUAW
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957
O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19.Jh.s. Wien 1948
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Persönliche Mitteilungen
Von Zygmunt Bialas zu Anton G. jun.
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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