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Carl Knoll

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 13.06.1802 - † 16.03.1840
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Josef K., bgl. Seifensiefer
Mutter: Barbara, geb. Blum
Ehe (1836) mit Leopoldine Schmid
Kinder: Karolina Klara (1836–1840); Karl; Joseph
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1818–1824Akademie der bildenden Künste Wien (mit Unterbrechungen)
1820–1822Polytechnisches Institut Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
vor 1835Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
um 1833Bau-Inspicient der k.k. n.ö. Civil-Bau-Direction
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Vita
Carl Knoll wurde 1802 als Sohn eines Seifensieders in Wien geboren. 1818, mit 16 Jahren, trat er in die Akademie der bildenden Künste ein, wo er angeblich zwei Jahre in der Architekturschule verbrachte. Das ist aus den Registern des ehem. Polytechnikums zu schließen: In dieser Institution inskribierte Knoll 1820 und blieb für weitere zwei Jahre. Danach besuchte er noch unregelmäßig einige Vorlesungen an der Akademie und nahm an der St.Anna Kunstausstellung 1822 teil.

Es ist nicht klar, ob Knoll gleich als Architekt tätig wurde, sein Name taucht nämlich in der Darstellung des „Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens“ (Wien 1833) als Bau-Inspizient der „k.k. n.ö. Civil-Bau-Direction“ auf. Jedenfalls bekam er erst 1835 die Stadtbaumeister-Konzession und errichtete in den folgenden Jahren einige Wohnbauten.

1840 erkrankte Knoll an Lungentuberkulose und starb bereits im 38.Lebensjahr. Seine Witwe führte die Baumeisterfirma – sicher unter der Leitung eines Baumeisters – noch einige Jahre fort.
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Stellenwert
Carl Knoll konnte aufgrund seines frühen Todes nicht viele Gebäude errichten. Sein Haupt- und fast Einzelwerk ist der 1836 erfolgte Umbau des 1707 errichteten Hauses „Zum Blumenstock“, Wien 8, Josefstädter Straße 19.
Das dreistöckige Wohnhaus präsentiert eine Fassade, die mit einem 3-achsigen Mittelrisalit akzentuiert wurde. Charakteristisch für die Fassade ist das Rustika-Motiv in der Sockelzone und im 1.Stock; dieses Detail ist quasi „avantgardistisch“, da bis gegen 1840 die Wohnhausfassaden meist einen glatten Verputz hatten. Dreiecksgiebel bzw. gerade Fensterverdachungen auf Ädikulafenstern bilden die markanten Dekorelemente.

Nochmals im 8.Bezirk, in der Lederergasse 3, erbaute Knoll 1838 ein 3-geschossiges Miethaus (heute abgetragen), das Wagner-Rieger als „typisches Zinshaus des Vormärz“ mit gleichmäßig gebänderter Fassade definierte.

1844, d.h. nach Knolls Tod, wurde von dem Witwenbetrieb noch das Haus „Zum Jonas“, Wien 2, Praterstraße 19 / Zirkusgasse 2 ausgeführt. Das Gebäude mit der charakteristischen Eckfassade (das 1862 aufgestockt und neufassadiert wurde) ist für das Stadtbild wichtig und bildet den Rahmen für das neuerdings dort platzierte Nestroy-Denkmal.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1836Zum Blumenstock, Wien 8, Josefstädter Straße 19 (Umbau)
1838Wohnhaus, Wien 8, Lederergasse 3 (abgetragen)
1844Miethaus „Zum Jonas“, Wien 2, Praterstraße 19 / Zirkusgasse 2 (Ausführung des Witwenbetriebs; 1862 Aufstockung u. Fassade)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Wr.Ringstraßenarchiv; WStLA; OESTA; Pfarren Laimgrube u. St.Karl (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
K. Schoeller: Die Architekturausbildung an der Akademie der bildenden Künste unter Peter Nobile (1818–1849). Dipl-Arb. Wien 2006
F.X. Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens [sic]. Bd.7. Wien 1833
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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