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Carl Stöger sen.

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 01.08.1836 - † 29.12.1906
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef St., Maurerpolier
Mutter: Elisabeth, geb. Fischer
Ehe (1869) mit Marie Steininger (1849–1838)
Sohn: Karl St. jun. (1870–1949), Architekt; Maria (1875–1961), verehel. Nekam; Adolf (1878–1942), Architekt
Bürogemeinschaft: ca. 1875–1885 mit Eduard Schätz
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Maurerlehre
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1868Maurermeisterkonzession
ca.1875–1885Zusammenarbeit mit Eduard Schätz
ca.1875–1906Eigentümer der Fa.Carl Stöger (1895–1906 Fa.Carl Stöger & Sohn)
1886Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
1876Wiener Bürgerrecht
1903Bauaufsichtsrat für den 6. Bezirk
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Mitgliedschaften
1868Baumeisterinnung
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Vita
Carl Stöger sen. wurde 1836 als Sohn eines Maurermeisters in Wien geboren. Über seine Kindheit ist praktisch nichts bekannt. Nach der Absolvierung einer Maurerlehre und einiger Jahre Praktikum erwarb er Ende der 60er Jahre die Maurermeisterkonzession und trat der Baumeisterinnung bei. In der Folge war er mehr als dreißig Jahre tätig und erwarb 1886 noch zusätzlich die Baumeisterkonzession, mit der er auch zum Bau größerer Vorhaben berechtigt war. In den frühen 1880er Jahren entstanden mehrere Projekte in Zusammenarbeit mit Eduard Schätz; ob es sich dabei um eine zeitweilige fixe Partnerschaft handelte, ist nicht geklärt. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag in der Errichtung von Wohnbauten, späterhin war er auch mit Fabriksanlagen und anderem befasst.

Carl Stöger, der das Wiener Bürgerrecht erhielt und auch Bauaufsichtsrat für den 6.Bezirk wurde, schaffte damit den sozialen Aufstieg. Aus seiner Ehe sind drei Kinder hervorgegangen, von denen sein ältester Sohn Carl jun. an der Akademie der bildenden Künste Architektur studierte. Nach dem Abschluss des Studiums trat dieser in die Firma des Vaters ein, die sie ab Mitte der 90er Jahre gemeinsam leiteten. Durch die Kontakte von Carl jun., der mit Joseph Urban befreundet und Mitbegründer des Siebener-Clubs war, führte die Firma um 1900 auch diverse Ausstellungseinbauten für das Künstlerhaus aus. Carl Stöger sen., der bis zuletzt aktiv war, ist im 71.Lebensjahr in Wien gestorben. Sein Unternehmen wurde nach seinem Tod von seinen beiden Söhnen Carl jun. und Adolf weitergeführt.
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Stellenwert
Carl Stöger, dessen Tätigkeit in die letzten drei Jahrzehnte des 19.Jahrhunderts fällt, war aufgrund seiner Konzession zum Maurermeister nur befugt, kleinere Wohnbauten zu errichten, erst ab den späten 80er Jahren, als er zusätzlich die Baumeisterkonzession erworben hatte, war er auch für Fabriken und andere Anlagen verantwortlich.

Die wenigen dokumentierten Gebäude, die in den 70er/80er Jahren entstanden sind, entsprechen in ihrer formalen Durchgestaltung im Stil der Neorenaissance dem damals üblichen Kanon für Wohnbauten (z.B. Miethaus Wien 6, Corneliusgasse 7, 1874). Bei den Projekten seiner späten Jahre zu Beginn des 20.Jahrhunderts, die schon in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Carl jun. geplant wurden und die ansatzweise von Tendenzen der zeitgenössischen Moderne geprägt sind, ist anzunehmen, dass der akademisch ausgebildete Sohn zumindest in formaler Hinsicht federführend war. Dafür spricht insbesondere die betonte Vertikalisierung der Fassade mittels flacher Pilaster, wie beim Miethaus Wien 5, Kohlgasse 8 (1901), die ein Charakteristikum der Bauten von Carl Stöger jun. ist.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1869Miethaus, Wien 5, Grohgasse 12( Fassade verändert)
1873Miethaus, Wien 6, Stumpergasse 1a
1874Miethaus, Wien 6, Corneliusgasse 7
1878Fassade des Miethauses Wien 6, Millergasse 7
1882Miethaus, Wien 4, Mommsengasse 9 (mit E. Schätz)
1882Miethaus, Wien 4, Belvederegasse 11 (mit E. Schätz)
1882Miethaus, Wien 5, Bräuhausgasse 40 (mit E. Schätz, nicht erhalten)
1886Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 112
1888Miethaus, Wien 12, Tichtelgasse 26/Fockygasse 8
1894Miethaus, Wien 6, Mollardgasse 9 (nicht erhalten)
1895Miethaus, Wien 6, Millergasse 52 (nicht erhalten)
mit Carl Stöger jun.:
1901Miethaus, Wien 7, Kaiserstraße 26 (Umbau)
1901Miethaus, Wien 5, Kohlgasse 8/Fendigasse 10
1901Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 114 (Fassade verändert)
1901Miethaus, Wien 5, Millergasse 11 (Fassade verändert)
1902Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 83
1902Miethaus, Wien 6, Mollardgasse 42
1904Villa Ritter v.Wiener, Wien 13, Kupelwiesergasse 31
um 1905Villa, Wien 13, Larochegasse (nicht erhalten)
1904Villa, Wien 13, Münichreiterstraße 51
1905Miethaus, Wien 14, Vogtgasse 16

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1904Säuglingsheim Wien 13, St.Veit-Gasse 59 (mit Carl Stöger jun.)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1882Fabrikgebäude, Wien 5, Högelmüllergasse (mit E. Schätz)
1900Stall- und Leichtfuhrwerksanlage, Wien 4, Karolinengasse 29 (mit Carl Stöger jun., nicht erhalten)
1902Lichtpauseanstalt Julius Gahlert, Wien 5, Fendigasse 12 (mit Carl Stöger jun.)

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
19039. Ausstellung Künstlerbund Hagen (Ausstellungseinbauten, mit Carl Stöger jun.)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1883Amtshaus Untermeidling (mit E. Schätz, Wettbewerbsprojekt )
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Pfarre Margareten (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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