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Johann Philipp Theiss jun.

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 29.03.1847 - † 02.10.1899
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Philip
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Philipp Th. (1815–1884), Baumeister
Mutter: Josefa, geb. Payer (1814–1879)
Ehe (1878) mit Julie Naglost (1854–1895)
Kinder: Richard (1879–1928)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Maurerlehre
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1874Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
1877Wiener Bürgerrecht
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Mitgliedschaften
1874Baumeisterinnung
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Vita
Johann Theiss jun. wurde 1847 als Sohn eines aus Württemberg zugewanderten Baumeisters in Wien geboren. Bereits der Vater hatte eine angesehene Baufirma unterhalten. Über die Jugend und Ausbildung von Johann Theiss ist nahezu nichts bekannt. Als ältester Sohn übernahm er Anfang der 70er Jahre den väterlichen Betrieb. In diesem Zusammenhang ist nicht geklärt, wieweit er bereits in diesen Jahren an den Projekten des Vaters, wie z.B. der Errichtung der Mechitaristenkirche in Wien (1871–1874), beteiligt war.

Theiss war in der Folge neben kleineren Aufträgen insbesondere mit der Ausführung und Planung diverser Wohnbauten befasst, wobei er fallweise auch als Bauunternehmer auftrat. Die Verleihung des Wiener Bürgerrechts 1877 reflektiert seinen sozialen Aufstieg und die Anerkennung die ihm zu Lebzeiten zuteil wurde. Gegen Ende der 80er Jahre zog er sich ins Privatleben zurück. Nach langer Krankheit verstarb er im 52.Lebensjahr in Wien an einer Nierenerkrankung. Aus seiner Ehe stammte ein Sohn, der die Firma allerdings nicht weiterführte.
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Stellenwert
Johann Theiss, dessen Tätigkeit sich ungefähr von 1870 bis 1890 erstreckt, agierte dem Usus der Zeit entsprechend sowohl als Baumeister als auch – insbesondere bei Wohnhäusern – als planender Architekt. Die wenigen dokumentierten Bauten entsprechen weitgehend dem üblichen formalen Kanon. Die in den frühen 70er Jahren errichteten Miethäuser sind noch einem eher zurückhaltenden frühhistorischen Formenvokabular im Stil der Neorenaissance verpflichtet (z.B. Miethaus Wien 4, Mommsengasse 23, 1870). Späterhin macht sich der Einfluss des damals aktuellen Neobarock bemerkbar, wie beim Palais Salm (Wien 7, Mentergasse 11, 1879). Bei dem kleinen Palais Scheid (Wien 7, Gumpendorfer Straße 85), dessen Fassade im Rahmen eines größeren Umbaus (an der Rückseite wurde eine kleine Fabrik angebaut) 1881 von Theiss neu gestaltet wurde, sind sowohl bei der Fensterdekoration als auch beim schmiedeeisernen Balkongitter Motive aus dem Formenapparat des Rokoko zu beobachten.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1870Miethaus, Wien 4, Mommsengasse 23
1874Miethaus, Wien Karlsgasse 18/ Frankenberggasse 1 (Entw.: J. Hudetz)
vor 1875Miethaus, Wien 4, Goldeggasse 9 (nicht gesichert)
1875Miethaus, Wien 4, Goldeggasse 4
1875Miethaus, Wien 3, Metternichgasse 5 (Entw.: Boguslawski)
1876Miethaus, Wien 4, Wiedner Gürtel 18
1879Miethaus (Palais Salm), Wien 7, Mentergasse 11
1881Miethaus, Wien 4, Argentinierstraße 64 (Entw.: Oskar Merz)
1881Palais Scheid, Wien 6, Gumpendorfer Straße 85
1883Miethaus, Wien 3, Salesianergasse 19 (Entw.: Boguslawski)
1885Miethaus, Wien 7, Kirchengasse 5 (Erweiterung, abgerissen)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1871–1874Mechitaristenkirche, Wien (Entw.: Franz u. Camillo Sitte)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WrSTLA (Todesfallsaufnahme); Pfarre Margareten (Matrikenstelle); MA 37 (Planarchiv)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Johann Theiss ist keinesfalls mit dem Wiener Architekten Siegfried Theiss verwandt.
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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