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Johann Zöttl


Adolf Eckstein (Hrsg.) Künstler-Album, 1890

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 30.12.1830 - † 09.02.1889
Geschlecht: m
Geburtsort: Graz
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Slovenj Gradec
damaliger Name: Galenhofen bei Windischgrätz
Land: Slowenien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Zötl
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef Z., Verzehrsamtsbeamter
Mutter: Anna, geb. Gebel
1.Ehe mit Victoria Frey (1839–1879)
Kinder: Leopoldine (*1858); Bertha (*1860), Josefa (*1862)
2.Ehe (1880) mit Gabrielle Nagy (*1843)
Kinder: Ernst Johann (*1882)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1847Abschluss der Maurerlehre in Tulln, NÖ
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1847in Wien tätig (anfangs als Geselle, später als Polier und Bauzeichner)
1856–1860Konzipist in der Architekturabteilung der Kaiser Ferdinand-Nordbahn
1860Baumeisterkonzession
ab 1860Leiter des Baumeisterbetriebs der Witwe Knoll
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Mitgliedschaften
1883Politischer Wählerclub
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Vita
Johann Zöttl wurde 1830 als Sohn eines kleinen Steuerbeamten in Graz geboren. Infolge der bescheidenen Verhältnisse der Familie konnte er keine höhere Schule besuchen, sondern erhielt nur eine praktische Ausbildung. 1847 schloss er eine Maurerlehre in Tulln (NÖ) ab, um danach nach Wien zu gehen, wo er sich sukzessive als Maurergeselle, später als Polier und Bauzeichner hocharbeitete. Mitte der 50er Jahre erhielt er eine Anstellung in der Architekturabteilung der Kaiser Ferdinand-Nordbahn, die er rund vier Jahre innehatte. 1860 erwarb er die Baumeisterkonzession und machte sich selbständig. In der Folge war er in Wien überwiegend mit der Errichtung zahlreicher Wohnbauten befasst. Nachdem er wirtschaftlich offenbar sehr erfolgreich war, erwarb er Mitte der 60er Jahre Schloss Trarichhof in Kärnten, das er umfassend ausbaute, aber bald wieder verkaufte.

Nach dem relativ frühen Tod seiner ersten Frau ging Johann Zöttl 1880 eine Ehe mit Gabrielle Nagy, der Tochter eines gut situierten Hofhutmachers ein. Dieser Umstand scheint seinem weiteren sozialen Aufstieg sehr förderlich gewesen zu sein. Nicht nur dass er in die noble Vorstadt Gersthof übersiedelte und sich dort politisch engagierte, erwarb er auch Schloss Galenhofen bei Windischgrätz, Stmk., dem heutigen Slovenji Gradec. Zöttl, der sich Ende der 80er Jahre aus dem Berufsleben zurückgezogen hatte, ist schließlich auch auf seinem Ansitz Galenhofen im 58. Lebensjahr an Herzversagen gestorben.
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Stellenwert
Das dokumentierte Werk von Johann Zöttl, der in den 60/70er Jahren des 19.Jahrhunderts tätig war, ist äußerst schmal, obwohl er angeblich zahlreiche Wohnhäuser errichtet haben soll (Eckstein, 1890). Wieweit seine Bauten dem Abriss zum Opfer gefallen sind bzw. nicht namentlich bekannt sind, sei dahingestellt.

Die wenigen erhaltenen Gebäude aus den frühen 1860er Jahren folgen dem frühhistoristischen Kanon dieser Jahre. Bemerkenswert ist die etwas manieristische Gestaltung der Fensterumrahmungen beim Wohnhaus Wien 5, Schönbrunner Straße 22, die sich nicht, wie damals üblich, an der Formensprache der italienische Renaissance orientieren, sondern eher französische Vorbilder imitieren. Ebenso zeigt die formale Gestaltung von Schloss Trarichhof in Farrach, Ktn. (1864) eine Anlehnung an den französischen Schlossbau des 16.Jahrhunderts.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1863Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 56
1863Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 119 (abgerissen)
1863Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 22–24
1864Schloss Trarichhof, Farrach, Ktn. (Umbau)
zahlreiche Wohnhäuser in Wien
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Matrikenstelle d. Pfarre St.Martin bei Windischgrätz, SLO; Matrikenstelle Pfarre Rossau
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Der Bautechniker 9.1889, S.79 (Todesmeldung)
A. Eckstein: Die Bürger Wiens in Wort und Bild. Wien 1890 (8.Heft)
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
H. Wiesner u.a.: Burgen und Schlösser in Kärnten Bd. I, Klagenfurt 1977

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX. Bez.)
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Persönliche Mitteilungen
freundliche Auskunft Prof. Boris Golec, Ljubljana
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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