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Ferdinand Fuchsik

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 02.08.1884 - † 15.06.1952
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Dipl. Ing.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Ludwig F. (1853-1920), Architekt und Baumeister
Ehe mit Emilie, geb. Pachowsky (*1900)
keine Kinder
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Realschule Wien 7
1901-1906Technische Hochschule Wien (bei K. König, M. Ferstel, K. Mayreder)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1907Assistent an der Technischen Hochschule
1912Baumeisterkonzession
1927Eintragung im Handelsregister der Fa. „Fuchsik & Co. Baugesellschaft“ mit einer Zweigniederlassung in Innsbruck
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Mitgliedschaften
ab 1907Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1913Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
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Vita
Ferdinand Fuchsik wurde 1884 als Sohn des renommierten und erfolgreichen Baumeisters Ludwig A. Fuchsik in Wien geboren. Nach dem Besuch der Realschule absolvierte Fuchsik ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Wien, wo er anschließend auch einige Jahre eine Assistentenstelle innehatte.

Zusätzlich zu seinem Hochschulabschluss erwarb Fuchsik auch die Baumeisterkonzession, und es ist anzunehmen, dass er in der Firma seines Vaters tätig gewesen ist. Jedenfalls führte Fuchsik nach dem Tod seines Vaters die Firma weiter und betrieb auch eine Zweigniederlassun gin Innsbruck. Allerdings hat Fuchsik offensichtlich vor allem Bauaufträge übernommen. Nur ein einziges Werk ist bekannt, das Fuchsik nicht nur ausgeführt, sondern – gemeinsam mit Silvio Mohr – auch entworfen hat, nämlich die Kristalleisfabrik in Wien-Brigittenau, die nach dem Tod seines Vaters entstand.

Ferdinand Fuchsik starb kinderlos im 68. Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Das einzig bekannte Werk von Ferdinand Fuchsik ist die Kristalleisfabrik in Wien 20, Pasettistraße 71-75, die er gemeinsam mit Silvio Mohr in den Jahren 1925-1926 errichtete. Diese Fabrik zählt zu den bedeutendsten Fabrikbauten der Zwischenkriegszeit in Wien. Bei der Materialwahl bediente sich das Architektenteam des damals für diese Bauaufgabe üblich gewordenen Sichtziegels. Außergewöhnlich ist allerdings die formale Gestaltung, die auf den speziellen Verwendungszweck des Gebäudes hinweist. Schon die Attikazone, die in einem Zick-Zack-Band verläuft, vermag im weitesten Sinn Assoziationen zu Eiskristallen zu erwecken. Bemerkenswert ist vor allem die plastische Ausbildung der Fensterstürze, die Fuchsik gleichsam als kristallartige Gebilde formulierte. Mag auch die Gestaltungsweise an typische Art-deco-Motive erinnern (Wehdorn 1984), so findet sich doch zugleich eine frappante Parallele zu Formulierungen des französischen Revolutionsklassizismus. Claude Ledoux etwa bringt bei der Saline von Chaux (1775) an runden Maueröffnungen das Motiv des tropfenden Salzwassers an, d.h., sowohl bei Fuchsik als auch bei Ledoux weist ein markantes Motiv, das einen wichtigen Vorgang im Fabrikationsverlauf symbolisiert, auf den Verwendungszweck des Gebäudes hin.

Die Fabrik besaß 1926 die größte Eismaschine Europas und erzeugte pro Tag 4000 Stück Blockeis. Durch die Entwicklung von sog. „Kleinkühlanlagen“ wurde jedoch die Kunsteiserzeugung schon wenige Jahre später obsolet, und im Jahr 1931 wurde die Fabrik auf die Erzeugung von Kohlensäure und Trockeneis umgestellt.

Da keine weiteren Werke von Ferdinand Fuchsik bekannt sind, kann allerdings keine schlüssige architekturtheoretische Positionierung dieses Architekten hinsichtlich der Gesamtheit seines Schaffens vorgenommen werden.
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Werke

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1925-1926Kristalleisfabrik, Wien 20, Pasettistraße 71-75 (mit Silvio Mohr)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv TU; Archiv ÖIAV; WStLA (Meldearchiv, Verlassenschaftsakt); Centralblatt für die Eintragung im Handelsregister Wien
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Sekundärquellen

LITERATUR:
M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
M. Wehdorn/ U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984.
ÖKT 15: H. Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien... Wien 1916
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.05.2006
Zuletzt geändert: 13.05.2007
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