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Hermann Krackowizer

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 18.08.1846 - † 19.05.1914
Geschlecht: m
Geburtsort: Wels
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Linz/Donau
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Krackowitzer
Berufsbezeichnung: Architekt, Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Ferdinand (1813-1893), Jurist und Familiengeschichtsforscher; 1859 Ernennung zum Landesgerichtsrat in Salzburg
Geschwister: Ferdinand (1844-1933), Jurist, Direktor des OÖ Landesarchivs, Schriftsteller
Max, geb. 1851
Marie, geb. 1855
Tochter: Hermine Schachinger
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Oberrealschule in Linz
1864-1866Technische Hochschule Karlsruhe
1866-1867Technische Hochschule Stuttgart
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1867Ingenieur der Rudolfsbahn (Steyr-Losenstein)
1870-1872Mitarbeiter und Bauleiter des Wiener Architekten Otto Thienemann
1872-1874Chefarchitekt der Militärbaugesellschaft in Wien
ab 1874in Wien selbständig tätig
ab 1884in Linz tätig
1886-1893Baumeisterkonzession
o.J.Bausachverständiger
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Mitgliedschaften
ab 1872NÖ Gewerbeverein
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Vita
Der in Wels geborene Hermann Krackowizer absolvierte sein Studium an den Technischen Hochschulen Stuttgart und Karlsruhe. Nach relativ abwechslungsreichen „Lehr- und Wanderjahren“, in denen er als Mitarbeiter, Bauleiter und Chefarchitekt fungierte, ließ er sich als selbständiger Architekt in Wien 1874 nieder.
Die Übertragung der Bauleitung des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz im Jahr 1884 gab Krackowizer die Möglichkeit, wieder nach Oberösterreich zurückzukehren. Sein Tätigkeitsbereich erstreckte sich über Oberösterreich hinaus nach Salzburg und Lundenburg, Mähren. Neben Schulbauten, Vorstadthäusern und Villen entwarf er auch Lagerhäuser.

In Linz, wo auch sein Bruder Ferdinand lebte, war er einige Jahre Mitglied des Gemeinderats; er war auch für Fachvorträge bekannt.

Nach einem Schlaganfall im Jahr 1900 war Hermann Krackowizer gezwungen, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. Nach langem Leiden starb er im 68. Lebensjahr in Linz.
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Stellenwert
Das Œuvre Hermann Krackowizers in Wien umfasst hauptsächlich Wohn- und Geschäftshäuser, die er in den Formen der Neu-Wiener-Renaissance ausführt. Die in Wien bis etwa Mitte der 70er Jahre üblichen rustizierten Geschäftshausarkaden versucht er erstmals bei Wien 6, Mariahilferstraße 12–16 (1882/83) mit Hilfe von Metallständerkonstruktionen zu überwinden, wobei er aber das Mezzaningeschoß nicht miteinbezieht.

Der in Wien um 1880 zum Teil einsetzenden Hinwendung zum Barock folgt er bei den 1884 erbauten Wohnbauten in Ober-Döbling, Er selbst äußerte sich frustriert über die neun von ihm in Oberdöbling geplanten vierstöckigen Häuser, die dem in Wien eingebürgerten System der mehrstöckigen Zinskasernen entsprächen. Er persönlich hätte lieber villenartige einstöckige Wohnhäuser mit Vor- und Hintergärten errichtet. Vielleicht war dies einer der Gründe, die ihn bewogen, nach Linz zu übersiedeln.

In Linz zählt er heute mit Ignaz Scheck, dem technischen Direktor der Allgemeinen Oberösterreichischen Baugesellschaft zu den bedeutenden Vertretern des späten Historismus. Als sein wichtigster Bau wird hier das Versorgungshaus angesehen, das er in Neorenaissanceformen ausführte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1870-1872Gebäude des Österreichischen Ingenieur und Architektenvereines und des Österreichischen Gewerbevereins, Wien 1, Eschenbachgasse 9-11 (Pläne Otto Thienemann; Bauleitung H. Krackowizer)
1877-1877Wohnhaus, Wien 1, Hegelgasse 5 / Himmelpfortgasse
1877Wohnhaus, Wien 1, Hegelgasse 7 / Johannesgasse 29
1880Wohnhaus, Wien 3, Hintere Zollamtsstraße 13 (Abbruch ?)
1882-1883Wohnhaus, Wien 1, Landesgerichtsstraße 6
1882-1883Wohnhaus, Wien 6, Mariahilferstraße 12-16 (2004 Renovierung)
1885-1886Wohnhaus, Wien 1, Stadiongasse 5 / Bartensteingasse
1886palaisartiges Wohnhaus, Linz, OÖ, Museumstraße 18
1888Villa Mayr, Linz, OÖ, Schweizerhausgasse 2
1888Villa, Salzburg
1893einfaches Vorstadthaus, Linz, OÖ, Rudolfstraße 20
1893Villa, Linz, OÖ, Parzhofstraße 13
1895Vorstadtwohnhaus, Linz, OÖ, Schmiedegasse 8
1896Wohnhaus, Linz, OÖ, Mittelgasse 3 = Urfahr 439
1896Wohnhaus, Linz, OÖ, Mühlkreisbahn 5 = Urfahr 418
1897Villa, St. Wolfgang, OÖ
1897-1898Wohnhaus, Linz, OÖ, Starhembergstraße 26

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1882-1883Czechische Schule, Wien 11, Quellenstraße 72 / Leibnizgasse
ab 1884Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz (Pläne: Bruno Schmitz; Bauleitung H. Krackowizer)
1884Schulhaus der israelitischen Gemeinde, Lundenburg, Mähren / Breclav, CZ
1887Wohnhaus und Druckereigebäude, Linz, OÖ, Promenade 23
1887-1891Stiftsgymnasium, Kremsmünster, OÖ
1889-1890Kaiser Franz-Josef Volks- und Bürgerschule, Wels, OÖ
1891-1898Volksschule: Kaiser Franz-Joseph Jubiläums-Schule Neufelden / Bez. Rohrbach, OÖ, Marktplatz 12
1892-1895Altersheim, Linz, OÖ, Glimpfingerstraße 10 / Muldenstraße 3 (Wettbewerb 1.Preis)
1896-1898Kaufmännisches Vereinshaus, Linz, OÖ, Landstraße 49 / Bismarckstraße 1 (Wettbewerb 1.Preis, zusammen mit Ignaz Scheck; Saalbau, Fassadenflügel? Fellner & Helmer)
o.J.Gymnasium, Freistadt, OÖ

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1889Bahnhotel, Klaus a.d. Pyhrnbahn, OÖ
1892Allgemeine Sparkasse, Linz, OÖ, Promenade 11 (Bauleitung)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1896Volksgartensalonbau, Linz (zählt zu den zwei besten Projekten) ?
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
H. Krackowizer: Das alte Haus Nr.14 am Graben in Wien (Bauaufnahme). In: ABZ 42.1877, S.30, T.21f
H. Krackowizer: Doppel-Wohnhaus des Stadtbaumeisters J. Percival in Döbling bei Wien. In: ABZ 50.1885, S.47,
T.36f
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Nachruf Hermann Krackowizer. In: Linzer Tages-Post, 50.1914, Nr.99, S.5
ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 42: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. Die Altstadt. Wien 1977
ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 50: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. Die Landstraße und Obere und Untere Vorstadt. 2.Teil. Wien 1986
ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 55: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. Außenbereiche. Urfahr. Ebelsberg. 3.Teil. Horn 1999
F. Pesendorfer / K. und M. Brousek, Wiener Impressionen. Auf den Spuren tschechischer Geschichte in Wien.
Wien 2003
Seit 100 Jahren Allgemeine Sparkasse Linz. 1949
Verzeichnis der ausgeführten Bauten des Architekten Hermann Krackowizer, o. J.

HINWEISE AUF WERKE:
ABZ (Allgemeine Bauzeitung)
44.1879, S.12, T.20ff (Wohnhaus Wien 1, Hegelgasse 5)
47.1882, S.106, T.77f (Wohnhaus Wien 2, Hintere Zollamtstraße 13 – Haus des Herrn Eduard Kester)
49.1884, S.96, T.62f (Wohnhaus Wien 1, Rathausstraße und Landesgerichtstraße ) / S.96, T.64 (Die Czechische Schule, Wien 10, Quellenstraße 72 / Leibnitzstraße) / S.52, T.31ff (Wohnhaus Wien 7, Mariahilferstraße 12, 14, 16)
50.1885, S.47, T.36f (Wien Döbling, Doppelwohnhaus des Stadtbaumeisters J. Percival) / S.102, T.74 (Schulhaus der israelitischen Gemeinde, Lundenburg)
53.1888, S.79f, T.60ff (Wohnhaus und Druckereigebäude des Herrn Josef Wimmer, Linz, Promenade 23)
54.1889, S.24, T.17f (Villa des Herrn G. Schäfer, Salzburg)
55.1890, S.23, T.21f (Villa des Kaiserl. Rates Herrn Dr. Karl Körbel, Bad Hall) / S.88, T.76 (Villa für einen Garcon, Linz)
56.1891, S.24, T.13-17 (Stiftsgymnasium Kremsmünster)
58.1893, S.56, T.41ff (Kaiser Franz-Josephs Volks- und Bürgerschule, Wels) / S.99, T.74f (Bahnhotel, Klaus/OÖ)

BT (Der Bautechniker)
15.1895, S.923; S.924; S.925; S.939f, S.941 (Das neue Armen- und Versorgungshaus, Linz)
16.1896, S.767f; S.787f; S.807f (Vereinshaus der Kaufmannschaft, Linz)
17.1897, S.585ff (Villa des Herrn Ing. G. Rumpel, St.Wolfgang/OÖ)

WBIZ (Wiener Bauindustrie-Zeitung)
5.1888, S.234, T.36f (Portal des Francisco Carolineum-Museum in Linz, Krackowizer, Els van, Schmitz Bruno)
9.1892, S.453 (Bau eines Versorgungshauses, Linz)

Zeitschrift für praktische Baukunst
33.1873, Sp.98f (Das neue Gewerbe- und Architektenpalais, Wien 1, Eschenbachgasse 9-11)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio 1 - I. Bezirk; Dehio 2 - II.-IX. u. XX. Bezirk; Dehio OÖ/Mühlviertel, 2003
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977

LEXIKA:
ÖBL
F. Krackowizer / F. Berger: Biographisches Lexikon des Landes Österreich ob der Enns. Passau/Linz 1931
W. Kosch: Das katholische Deutschland. 2 Bde., Augsburg
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Anmerkungen
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.11.2005
Zuletzt geändert: 16.02.2007
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