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Ernst Miksch

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 10.07.1889 - † 24.08.1976
Geschlecht: m
Geburtsort: Linz, OÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Eisenerz, Stmk.
Land: Österreich
Titel: Dipl. Ing.
weitere Namen: Ernest
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Ernst M.
Ehe mit Adele Liebwein (*1893)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1908Abschluss Realschule, Wien 15
1908-1913Technische Hochschule Wien (bei Karl König, Karl Mayreder, Max Ferstel, Max Fabiani, 1.Staatsprüfung 1910, 2.Staatspüfung 1913)
1914-1917zur militärischen Dienstleistung eingerückt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.ab 1921selbständiger Architekt
1930-1935Gesellschafter der Baufirma Ing. Alfred Rothermann & Co
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Mitgliedschaften
1917-1931Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1921Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Ernst Miksch wurde 1889 in Linz geboren. Er wuchs jedoch in Wien auf und besuchte hier im 15.Wiener Gemeindebezirk die Realschule. Im Anschluss daran studierte er an der Technischen Hochschule Wien Architektur (u.a. bei Karl König und Max Fabiani). Nach seinem Studienabschluss 1913 soll er noch kurz in einem Architekturbüro gearbeitet haben, wurde jedoch sehr bald zum Militärdienst eingezogen. Nach drei Jahren konnte er abrüsten. Ein Nachweis darüber, wo er anschließend tätig war, liegt nicht vor. Es ist aber anzunehmen, dass er in einem Baumeisterbetrieb oder einem Architekturbüro praktische Erfahrungen sammelte.

Ab 1921 sind die ersten Arbeiten von Ernst Miksch registriert. Er nahm an einem Wettbewerb für ein Straßenbahnhäuschen in Lainz teil, wofür er einen Preis erhielt. In den damals wirtschaftlich schwierigen Zeiten waren auch solche architektonische Aufträge attraktiv. Der junge Architekt konnte in Wien aber offensichtlich keine Bauaufträge erlangen, denn seine nächsten Arbeiten führte er in seiner Geburtsstadt Linz aus. Er errichtete dort gemeinsam mit Architekt Josef Jaksch zwei Objekte. Die Zusammenarbeit mit Jaksch erwies sich als erfolgreich, denn gemeinsam konnten sie für das Heilbad Scharten nicht nur die Kuranstalt errichten, sie arbeiteten auch einen Verbauungsplan für die Erweiterung Schartens zu einem Kurort aus. Das Heilbad sollte in großzügigster Weise ausgebaut werden und das Projekt entsprach allen „Anforderungen des modernen Städtebaues..., welche an eine Badestadt gestellt werden“ (Zeitschrift d. Baumeister i. Österreich, 1926). Auch in Wien erhielt Ernst Miksch nun Aufträge und er errichtete für die Gemeinde Wien eine Wohnhausanlage, erbaute ein Miethaus und ein Einfamilienhaus.

1930 trat Ernst Miksch als Gesellschafter in die Baufirma Ing. Alfred Rothermann ein. Rothermann hatte für Miksch schon die Kuranstalt in Scharten gebaut und führte auch seine Wiener Bauten aus. Fünf Jahre später verließ Miksch die Firma jedoch wieder. Ab 1931 sind von ihm in Wien keine Bauten mehr dokumentiert. Er scheint in den nächsten Jahren wieder in Linz gearbeitet zu haben, denn ab 1939 war er von Linz kommend in der Stadtgemeinde Eisenerz, Stmk., ansässig. Informationen über Bauten aus dem steiermärkischen Raum sind keine vorhanden, es gibt nur den Hinweis, dass er als Bauunternehmer tätig war. Er verstarb einen Monat vor seinem 87.Geburtstag in Eisenerz, wo er auch begraben wurde.
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Stellenwert
Die in Gemeinschaft mit dem Architekten Josef Jaksch errichteten Linzer Bauten weisen zum Teil expressive Stilformen auf, die den kubischen, schlichten Baukörpern eine interessante Silhouette verleihen. An beiden Linzer Gebäuden wurden die Ecken mit polygonalen Erkern betont. In der Stockhofstraße 35 / Tegetthoffstraße (Linz, OÖ 1926) wurde diese Ecklösung aber nur für die drei oberen Geschosse dem Baukörper eingeschnitten, die Fassadenkante der unteren erhielt einen dekorativen Eckpfeiler mit stilisierten vegetabilen Formen. Die Fassaden sind wie bei den Wiener Gemeindebauten sparsam mit kräftigen Sohlbankgesimsen und strengen Portalumrahmungen instrumentiert. Auch die symmetrisch gegliederte Hauptfront der Wohnhausanlage (Wien 12, Koppreitergasse 24-26, 1929), die Miksch in Wien für die Gemeinde schuf, erhielt – neben dem mit Klinkerziegeln hervorgehobenen Eingangsbereich – ihre dekorativen Akzente bloß durch Gesimsleisten und einen kleinen polygonalen Erker im letzten Geschoß, der die Mitte betont.

Die Betonung der Gebäudeecke oder -kante findet sich bei allen bekannten Bauten Ernst Mikschs, sei es beim Heilbad Scharten oder beim Haus Wien 13, Lainzer Straße 21 / Mittermayergasse (1930). Hier wird die Kante von halbrunden Balkonen gerahmt, im letzten Geschoß jedoch von einem Balkon bekrönt, der von einem an der Kante angebrachten Pfeiler abstützt wird. Bei dem schlichten kubischen Einfamilienhaus (Wien 13, Schließmanngasse 6) wurden dagegen die Gebäudekanten schräg vorgezogen, wodurch die Front einen leichten konkaven Schwung erhielt, der mit übers Eck geführten Fenstern zusätzlich akzentuiert wurde. Die Mitte der Front betont ein kleiner Dachaufbau mit Balkon. Sonst beleben nur sparsam gesetzte Gesimsleisten die glatten Fronten.

Obwohl Ernst Miksch die damals vor allem für Gemeindebauten typischen Gestaltungs- und Dekorelemente verwendete, gelang es ihm, vor allem durch die markanten Ecklösungen, seinen Bauten eine individuelle Note zu verleihen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1921Wohnhaus, Linz, Sophiengutstraße 19 / Hanriederstraße 2 (mit Josef Jaksch)
1926Wohnhausanlage f. Beamtenbaugenossenschaft, Linz, Stockhofstraße 35 und 37 (mit Josef Jaksch, Nr.37 nach Bombenschaden etwas verändert)
1929WHA d. Gem.Wien, Wien 12, Koppreitergasse 24-26 / Ruckergasse 69
1930Einfamilienhaus, Wien 13, Schließmanngasse 6
1930Wohnhaus, Wien 13, Lainzer Straße 21 / Mittermayergasse 6-2

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1925-1926Kuranstalt Heilbad Scharten, Leppersdorf, OÖ
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv AzW; Archiv ÖIAV; TUWA; WStLA-Meldearchiv; Stadtamt Eisenerz-Meldearchiv
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Sekundärquellen

LITERATUR:
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
ÖKT Bd.L: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. 2.Teil, 1986 Wien
ÖKT Bd.LV: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. Außenbereiche, Urfahr, Ebelsberg. 3.Teil, 1999 Horn
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 (1985)

HINWEISE AUF WERKE:
Zeitschrift der Baumeister i. Österr.
13.1926, Nr.21, S.6 (Kuranstalt Heilbad Scharten)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
Weihsmann 05
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Persönliche Mitteilungen
Stadtamt Eisenerz, Stmk, Dezember 2007
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Anmerkungen
Eingegeben von: Jutta Brandstetter
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 08.04.2008
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