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Josef Schwarz

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 06.01.1863 - † 06.02.1940
Geschlecht: m
Geburtsort: Schalladorf, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Maurermeister und Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Johann Sch., Weinhauer
Mutter: Josefa, geb. Kerschl
Ehe (1891) mit Elisabeth Mösel (1867-1897)
Kinder: Anna (*1892), verh. Hofer; Josefa (1893-1976)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
unbekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1898-1938als Maurermeister und Baumeister tätig
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Vita
Josef Schwarz wurde 1863 in Schalladorf in Niederösterreich als Sohn eines Weinhauers geboren. Über sein familiäres Umfeld und über seine Ausbildung ist nichts bekannt, ebenso nicht, wann genau er nach Wien gekommen ist. Gegen Ende der 90er Jahre des 19.Jh.s erwarb Schwarz die Maurermeisterkonzession und machte sich selbständig. Als Maurermeister war er allerdings nur befähigt, Wohnbauten auszuführen und keinesfalls sog. „Monumentalbauten“ (damalige Diktion für öffentliche Bauten). In der Folge errichtete er eine Reihe von Miethäusern im 15. und 16. Bezirk. Aufgrund der guten Baukonjunktur gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 20.Jh.s trat er auch als Bauunternehmer auf und arbeitete – insbesondere bei der Errichtung umfangreicherer Baublocks – des Öfteren mit dem Baumeister Johann Meidl zusammen.

Während des Ersten Weltkriegs, als die Bautätigkeit nahezu zum Erliegen kam, musste sich Schwarz mit kleineren Adaptierungsarbeiten begnügen. Auch nach dem Ende der Monarchie verbesserte sich die Situation nicht. Schwarz scheint sich in der Folge auf die reine Baumeistertätigkeit beschränkt zu haben, da keinerlei Bauten unter seinem Namen aus der Zwischenkriegszeit dokumentiert sind. Dessen ungeachtet konnte Josef Schwarz, als er im 77.Lebensjahr in Wien verstarb, seinen beiden Töchtern, die aufgrund des frühen Todes der Mutter als Halbwaisen aufgewachsen waren, ein beachtliches Vermögen an Barschaft und Immobilien hinterlassen.
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Stellenwert
Josef Schwarz gehörte der Generation von Baumeistern an, die von der guten Konjunktur in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg profitierte. Vor allem im 15. und 16.Bezirk konnte er eine Reihe von Miethäusern errichten, wobei er als Bauunternehmer nicht selten ganze Wohnblocks erbaute. Bei einem nicht unerheblichen Teil firmiert Josef Schwarz offiziell auch als Planverfasser, wieweit der eventuelle Anteil ungenannter Mitarbeiter geht, ist allerdings nicht zu klären.

Bemerkenswert ist der Umstand, dass Schwarz – nachdem er in seinen Anfängen Bauten im üblichen Kanon des Späthistorismus errichtet hatte – um 1910 eine Reihe von äußerst ansprechenden Miethäusern in einer Art von Neobiedermeier ausführte, die in der formalen Durchgestaltung durchaus auf der Höhe der Zeit standen. Gemeinsames Charakteristikum dieser Bauten ist eine klassische Dreiteilung der relativ flächig gehaltenen Fassaden in Sockel- und Mittelgeschoß, sowie Attikazone. Der zurückhaltende Dekor (zumeist in einer Art Empirestil) beschränkt sich weitgehend auf die Parapets oder Lünettenfelder des Mittelgeschosses, das zumeist durch Lisenen gegliedert wird (Miethausgruppe Wien 16, Paletzgasse 8-10 u. 11-13). Bei der Verbauung von größeren Baublocks wurden die einzelnen Häuser durchaus differenziert gestaltet, jedoch auf eine gewisse Einheitlichkeit in der Außenerscheinung geachtet.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1901Miethaus, Wien 16, Hasnerstraße 77
1901Miethaus, Wien 16, Degengasse 43 (Entw. J. Köhl)
1901Miethaus, Wien 16, Hasnerstraße 137
1903Miethaus, Wien 16, Wilhelminenstraße 59
1910Miethaus, Wien 16, Seeböckgasse 16 / Speckbachergasse 47 (mit Johann Meidl)
1910Miethaus, Wien 16, Wilhelminenstraße 67 (mit Johann Meidl)
1910Miethaus, Wien 16, Kirchstetterngasse 23 / Koppstraße 19 (mit Johann Meidl)
1911-1913Miethausgruppe, Wien 16, Paletzgasse 8-10 u. 11-13 (mit Johann Meidl)
1912-1915Miethausgruppe, Wien 15, Volkergasse 4 / Gablenzgasse 15-19 / Markgraf-Rüdiger-Straße 23 / Vogelweidplatz 12
1914Miethaus, Wien 16, Arnethgasse 90
1920Adaptierung Miethaus (?), Wien 16, Gausterergasse 24
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der Baumeisterinnung; MA 43; Matrikensammlung Pfarre Alt-Ottakring; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 02.06.2008
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