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Josef Seitschek

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 31.08.1849 - † 13.03. 1898
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Alservorstadt
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Titel: Ing.; k.u.k. Hofburginspektor
weitere Namen: Seitscheck
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Bauingenieur
Familiäres Umfeld: Vater: Josef S., Steinmetz
Mutter: Anna Maria geb. Pechtrager
Ehe (1877) mit Minna Harus (*1851)
Kinder: Minna (*1877), verh. Lang; Marianne (*1879), verh. Thie; Otto (1881-1948)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Oberrealschule Roßau
1868-1873Technische Hochschule Wien (Bauingenieurschule)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1875technischer Praktikant an der k.u.k. Burghauptmannschaft
ab 1880Hofbauinspektor der k.u.k. Burghauptmannschaft
1885-1897Bauinspektor für den Neubau der Hofburg
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Auszeichnungen und Ämter
o.J.Ritter des Kaiser-Franz-Josef-Ordens
o.J.Ritter des preußischen Rothen-Adler-Ordens
o.J.Ritter des päpstlichen Georg-Ordens
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Mitgliedschaften
ab 1878Österr. Ingenieur- und Architektenverein
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Vita
Josef Seitschek wurde 1849 in der Alservorstadt bei Wien (damals noch eine eigene Gemeinde) als Sohn eines Steinmetzen geboren. Als Geschäftsleiter einer Steinmetzfirma konnte der Vater dem Sohn eine gediegene Ausbildung zukommen lassen. Seitschek besuchte die Realschule und studierte an der Technischen Hochschule Bauingenieur. Schon bald nach Abschluss seines Studiums erhielt er eine Anstellung als technischer Praktikant an der k.u.k. Burghauptmannschaft. In der Folge stieg Seitschek, der dieser Institution bis kurz vor seinem Tode angehörte, bis zum Hofbauinspektor auf, der insbesondere für den Neubau der Hofburg zuständig war.

Seitschek, der eine Dienstwohnung in Schönbrunn bewohnte, ist im 49.Lebensjahr an den Folgen eines Gehirnschlages verstorben.
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Stellenwert
Im Rahmen seiner beamteten Tätigkeit bei Hofe war Josef Seitschek höchstwahrscheinlich nicht unmittelbar mit der Planung des Neubaus der Hofburg befasst – die übertrug man namhaften Architekten –, sondern nur mit der Umsetzung der Entwürfe und den diversen technischen Agenden. Gelegentlich wurde er aber mit der Planverfassung von Bauvorhaben beauftragt, die seitens des Hofes unterstützt oder in Auftrag gegeben wurden, wie u.a. die Errichtung des Klosterspitals zum Hl.Franz von Assisi (Wien 5, Hartmanngasse 7-11).

Die Kongregation der barmherzigen Schwestern vom 3.Orden des Hl.Franz v. Assisi, die sich seit jeher der unentgeltlichen Krankenpflege widmeten, hatte zum Zweck der Errichtung eines Spitals in den 1870er Jahren zwei Liegenschaften in der damaligen Vorstadt Wieden erworben. In Unterstützung des Ordens, der ausschließlich auf Spendengelder angewiesen war, wurde seitens des Hofes das Hofbauamt mit der Planung des Projekts beauftragt und deren Leitung Josef Seitschek übertragen. In der Folge konzipierte Seitschek – der klassischen Typologie einer Klosteranlage folgend – eine im Straßenverbund eingegliederte Vierflügelanlage, die einen Hofgarten umschloss. Der Bau umfasste neben den Krankenzimmern für rund 80 Patienten auch die Wohnräume für die Schwestern und eine Spitalskapelle. In der formalen Durchgestaltung bediente sich Seitschek der Formensprache der Neorenaissance. Die durch flache Risalite gegliederte straßenseitige Fassade, deren dreizoniger Aufbau dem klassischen Schema folgte, wurde einzig durch einen dekorierten Stufengiebel repräsentativ überhöht. Die relativ moderaten Baukosten von rund 1 Million Kronen reflektieren die Anspruchslosigkeit der Anlage, die weitgehend auf Funktionalität ausgerichtet war. Das Spital besteht bis heute, wurde aber in der Zwischenzeit mehrmals aus- und umgebaut.
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Werke

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1888-1891Klosterspital zum Hl.Franz v. Assisi mit integrierter Kapelle (Hartmannspital) Wien 5, Hartmanngasse 7-11
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA; MA 43; Pfarre Alservorstadt (Matrikenstelle); Archiv Adler; Archiv des ÖIAV
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Goldinger: Zur Geschichte des 5.Gemeindebezirks Margareten. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 17/18 1961/62, S.342
E. Hofmokl: Wiener Heilanstalten. Wien 1910
P. Kortz: Wien am Anfang des 20.Jh.s. 2 Bde. Wien 1906
W. Mayer: Bezirkskulturführer, 5.Bezirk Margareten. Wien 1982, S.16
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 04.06.2008
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