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August Vaugoin

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 14.10.1882 - † 13.04.1916
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: August V. sen., Goldwarenfabrikant
Mutter: Hermine, geb. Ostrcil (1853-1904)
unverheiratet
Bürogemeinschaft: teilweise Zusammenarbeit mit Franz Gessner
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1901Reifeprüfung Staatsgewerbeschule Wien
1902-1906Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Otto Wagner)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1906als freier Architekt in Wien tätig
1911Lehrer an der Staatsgewerbeschule Wien (Fachzeichnen für Bau- und Kunstschlosser)
1911Baumeisterkonzession
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Vita
August Vaugoin kam aus einer gutbürgerlichen Wiener Familie, aus der auch der spätere Bundeskanzler Carl Vaugoin stammte. Als einziger Sohn von vier Kindern des Goldwarenfabrikanten August V. sen. erhielt er eine fundierte fachliche Ausbildung. Er absolvierte an der Staatsgewerbeschule in Wien 1 die fünfjährige Baufachschule, um danach an der Akademie der bildenden Künste zu studieren, wo er die Meisterschule von Otto Wagner besuchte. Über Auszeichnungen aus seiner Studienzeit ist nichts bekannt.

Vaugoin dürfte sich bald selbständig gemacht und mit unterschiedlichen Partnern mehrere Wohnbauten ausgeführt zu haben, wobei er zum Teil auch als Bauherr auftrat. 1911 erwarb er die Baumeisterkonzession und unterrichtete auch kurzfristig an der Staatsgewerbeschule. Vaugoin ist äußerst jung im 34. Lebensjahr an Lungentuberkulose während des Ersten Weltkriegs gestorben, wobei es sich höchstwahrscheinlich um eine Erkrankung im Rahmen des Kriegsdienstes gehandelt hat.

Zum Zeitpunkt seines Todes war August Vaugoin, der sich mit seiner Baufirma verspekuliert hatte, völlig verschuldet und sein Besitz (darunter einige Immobilien) fiel an seinen Vater und seine Schwestern, die seine Firma mitfinanziert hatten.
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Stellenwert
August Vaugoin, der sich ausschließlich auf den Wohnbau spezialisiert hatte, hinterließ aufgrund seines frühen Todes nur ein sehr kleines Werk, dessen Charakteristik jedoch ganz typisch für die „Wagner-Schule“ ist.

Vaugoins Bauten sind von einer einfachen kubischen Durchgestaltung der Baukörper und flächig gehaltenen Fassaden geprägt, die den damaligen funktionellen Kriterien entsprechen. Der zumeist sehr originelle Dekor wird nur reduziert eingesetzt und konzentriert sich auf die Gesimszone, wobei dieser zugleich auch der Gliederung und Rhythmisierung der Vorderfront dient. Ähnlich wie Hubert Gessner, mit dem er zeitweise zusammengearbeitet hat, findet sich auch bei Vaugoin das Motiv von rahmenden Putzleisten und Stufengiebeln (Miethaus Wien 7, Zollergasse 37).

Trotz ihrer Schlichtheit sind die Bauten Vaugoins von hoher ästhetischer Qualität und zeigen durchaus eine persönliche Handschrift. Eine möglicherweise interessante Weiterentwicklung hat jedoch sein früher Tod verhindert.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1906Miethäuser Wien 14, Einwanggasse 4 u.4a (mit Lambert Hofer)
1912Miethaus Wien 7, Zollergasse 37
1912Miethaus Wien 8, Bennoplatz 6 (mit Franz Gessner)
1913Villa Dr. Bon, Wien 13, Veitingergasse (Nr. unbekannt)
1914Miethaus Wien 10, Fernkorngasse 41

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1904Friedhofsabschluss (Schulentwurf)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv d. ABK; WStLA; Pfarre St. Josef (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
Festschrift zur 50-Jahrfeier der Technisch-gewerblichen Bundeslehranstalt, Wien 1, 1880-1930. Wien 1930
O.A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2006
Zuletzt geändert: 16.02.2007
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