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Johann Eustacchio

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 08.09.1869 - † 08.07.1909
Geschlecht: m
Geburtsort: Buia, Udine
damaliger Name: Buja
Land: Italien
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Angelo Eustacchio
Mutter: Maria, geb. Piemonte
ledig
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1891-1895Technische Hochschule Graz
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1900Selbständiger Architekt in Wien
1909Befugnis zum Zivilarchitekt
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Mitgliedschaften
ab 1900Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1905NÖ Gewerbeverein (Baugewerbeabteilung)
ab 1909Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Johann Eustacchio wurde 1869 in Buja, dem heutigen Buia in der italienischen Provinz Udine geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule in Graz Architektur und war ab dem Jahr 1900 als selbständiger Architekt in Wien tätig. Hier errichtete er in den Jahren 1901-1907 etliche Wohn- und Geschäftshäuser. Laut der Zeitschrift „Der Bautechniker“ (1909) war er ein „verdienstvoller Organisator in der österreichischen Sportwelt“ und soll in diesem Zusammenhang auch Pferderennbahnen sowie Trabrennbahnen in Pressburg und Triest und neue Stallungen beim Trabrennplatz in Wien errichtet haben.

Johann Eustacchio starb nach längerer Krankheit im 40.Lebensjahr an einer „Herzmuskelentartung“ im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien.
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Stellenwert
Johann Eustacchio folgte bei der Konzeption seiner Gebäude sowie bei der Ausformulierung der Fassaden durchwegs dem späthistoristischen Schema. Die Sockelzone wird deutlich von den oberen Geschossen abgesetzt, und die Fassaden erhielten insgesamt sehr plastische Physiognomien. Flache Risalite (4, Viktorgasse 14, 1905), Erker (Viktorgasse 18, 1907) oder Gitterbalkone (1, Stubenring 16, 1904) betonen den streng symmetrischen Aufbau der Gebäude. Durch Gesimse zwischen den Geschossen erfolgt eine horizontale Gliederung.

Das repräsentativste Gebäude errichtete Eustacchio in Wien 3, Weißgerberlände 54 / Paracelsusgasse. Bei diesem Eckhaus ist der Zusammenstoß der Fassaden durch flach gewölbte Erkerbauten akzentuiert, und die jeweiligen äußeren Fensterachsen sind durch flache Risalite hervorgehoben, die in der Dachzone als Segmentbogengiebel abgeschlossen sind. Durch Balkone bzw. französische Rundbogenfenster werden diese Risalite zusätzlich betont. Auffallend ist auch das weit vorkragende, auf Konsolen liegende Dach. In die stark strukturierten Fassadenflächen setzt Eustacchio sparsam und in den Proportionen wohl abgewogen Girlanden, Ranken oder Masken sowie secessionistische, zum Teil geometrisierende, zum Teil aber auch florale Motive.

Letztlich ist es Eustacchio in seinem architektonischen Schaffen gelungen, den späthistoristischen Gestaltungskanon erfolgreich anzuwenden, ohne in seinen zurückhaltend vornehmen Formulierungen auf moderne Variationen zu verzichten und damit auch auf neuere architekturästhetische Ansprüche einzugehen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1901Miethaus, Wien 8, Pfeilgasse 14
1902-1903Miethaus, Wien 4, Große Neugasse 33
1904Wohn- und Geschäftshaus, Wien 1, Stubenring 16
1905Miethaus Rudolf Goldmann, Wien 4, Viktorgasse 14
1907Miethaus und Fabrik Theodor Braun für Briefkasten, Metallwaren u. Automatische Apparate, Wien 4, Viktorgasse 18
1907Miethaus, Wien 3, Weißgerberlände 54 / Paracelsusgasse

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1908Palacehotel, Portorose, Küstenland / Portoroz, SLO (Umbau)
1909/1910Familiengruft Eustacchio, Zentralfriedhof Graz, Stmk.

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1905Rennbahn in Wiesbaden (Wettbewerb, 3.Preis)
1910Tribünenbauten des Wr. Trabrennvereins, Krieau, Wien 2, Trabrennstraße / Nordportalstraße (Wettbewerb)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv ÖIAV
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Der Bautechniker 29.1909, Nr.29 (kurze Mitteilung über den Tod Eustacchios)
A. Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. In: R. Wagner-Rieger (Hrsg.): Die Wiener Ringstraße, Bd.4, Wiesbaden 1972
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980

HINWEISE AUF WERKE:
Neubauten in Österreich. 3 Bde, Wien o.J.; 2.Bd., T.9 (Wien 4, Viktorgasse 14)
Wiener Neubauten im Style der Sezession. 5 Bde. Wien 1902ff; 5.Bd., T.16 (3, Weißgärberlände 54, Vestibül)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
AKL; Weihsmann 05
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 30.01.2014
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