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Johann Hubatschek

Portraitbild
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 08.11.1861 - † 14.01.1933
Geschlecht: m
Geburtsort: Odry
damaliger Name: Odrau, Ö-Schlesien
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Baurat, Ing.
weitere Namen: Hans
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Johann H., Webermeister
Ehe mit Klara Weil (1869-1954)
Kinder: Hans Felix (1897-1921), Elektrotechniker; Lydia (ca.1900-1985), Zahntechnikerin
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Akademie der bildenden Künste Wien
um 1883Praktikum im Maurergewerbe
1886Baumeisterprüfung
1886Studienreise nach Serbien
1891/92Technische Hochschule Wien, Bauschule als a.o. Hörer
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1887Konzession zum Baumeistergewerbe Wien-Hernals
1888Stadtbaumeister
ab 1892als Fachlehrer an div. Bauschulen
1893technischer Beamter der Gemeinde Wien-Ottakring
o.J.1.Ingenieur des städtischen Baubüros Augsburg, D
1896Leiter der Gewerbeschule Bingen am Rhein, D
o.J.Vortragsreisen in Österreich, Deutschland
o.J.Stadtarchitekt von Aussig, Böhmen / Usti nad Labem, CZ
ab 1904Unterrichtstätigkeit in Wien
ab 1912Leiter des technischen Amtes Spalato, Küstenland / Split, HR
1931II.Abteilung für Außenhandelspolitik und Bauwesen, Wien
1931Bausachverständiger, Schätzmeister
o.J.Direktor einer privaten Fortbildungsanstalt für bautechnische Berufe
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Auszeichnungen und Ämter
o.J:silberne Vereinsmedaille, NÖ Gewerbeverein
o.J.Diplom des NÖ Gewerbevereins
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Mitgliedschaften
ab 1927NÖ Gewerbeverein
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Vita
Johann Hubatschek wurde 1861 als Sohn eines Webermeisters in Odrau, Schlesien, geboren. Nach seiner Architektenausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien absolvierte er ein 3-jähriges Praktikum im Maurergewerbe. Im Jahr 1886, nach Abschluss der staatl. Baumeisterprüfung, ging Hubatschek zu Studienzwecken nach Serbien. Wieder in Wien erwarb er 1887 die behördliche Konzession zum Baumeistergewerbe in Hernals und ein Jahr später wurde er Stadtbaumeister. In dieser Zeit nahm er an zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen teil, die ihm Auszeichnungen und Ehrungen einbrachten. Im Jahr 1893 trat er eine Stellung als technischer Beamter im Dienste der Gemeinde Ottakring an. Seine weitere Laufbahn lässt jedoch darauf schließen, dass er im Rahmen dieser Anstellung nicht sehr aktiv war.

Im Laufe der Zeit folgte er nämlich immer mehr seiner pädagogischen Begabung und schon ab 1892 hielt er sich vor allem in den Städten Zerbst, Magdeburg, Kattowitz, Augsburg, Detmold und Bingen auf, wo er als Fachlehrer an den Bauschulen lehrte. Nach einer längeren Anstellung in Augsburg, wo Hubatschek als Oberbeamter und 1.Ingenieur des städtebaulichen Baubüros angestellt war, wurde er 1896 von der Großherzogl. Hessischen Regierung nach Bingen am Rhein berufen, wo er äußerst erfolgreich als Leiter der Gewerbeschule tätig war und die Schule zur „Hessischen Bau- und Gewerbeschule“ erweiterte. In der „Trierschen Landeszeitung“ wurde er denn auch „als Autorität auf dem Gebiet des technischen und gewerblichen Schulwesens“ hervorgehoben.

Weiters beschäftigte sich Hubatschek auch mit moderner Städtebautechnik und seine Vorträge über „die bautechnischen Aufgaben einer modernen Stadt“ führten ihn immer wieder durch Deutschland und Österreich. Aufgrund dieser Tätigkeit wurde ihm das Amt des Stadtarchitekten von Aussig angeboten, wo ihm in der Folge große Ehrungen zuteil wurden.

Im Jahr 1904 kehrte Johann Hubatschek nach Wien zurück. Er gründete Unterrichtskurse zur Weiterbildung absolvierter Techniker sowie Kurse zur Vorbereitung für Bau-, Maurer-, Zimmer,- Steinmetz-Meisterprüfungen. Nach 8-jähriger Tätigkeit wurde er zum städtischen Baurat ernannt und übernahm die Leitung des technischen Amtes in Spalato.

J. Hubatschek starb im Alter von 72 Jahren im Allgemeinen Krankenhaus Wien an Gehirnerweichung.
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Stellenwert
Obwohl Johann Hubatschek an zahlreichen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen hat, sind in Wien lediglich zwei von ihm errichtete Miethäuser nachweisbar. Ob er während seiner zahlreichen Auslandsaufenthalte Bauten realisieren konnte, ist nicht bekannt. Das Miethaus in Wien 12, Rechte Wienzeile 231, 233 von 1910-1911 ist ein 5-geschossiger secessionistischer Bau, der durch Lisenen und floralen Dekor gegliedert ist. Die originalen Holzgittertüren führen in ein verfliestes Foyer.

Am 3-geschossigen Wohnhaus in Wien 18, Bastiengasse 11a fällt vor allem ein Relief mit musizierenden Engeln über der Eingangstür auf, die wiederum rechts und links von Pilastern begrenzt ist. Ansonsten ist die Fassade sehr schlicht gehalten, mit zarter Stuckumrahmung der Fenster in den Obergeschossen.

Die insgesamt eher unprätentiösen Bauten zeigen, dass Hubatscheks Stärke weniger in seiner Tätigkeit als Architekt lag als in seinem städtebaulichen Fachwissen und vor allem seinen pädagogischen Fähigkeiten, für die er auch breite Anerkennung fand.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1910-1911Miethäuser, Wien 12, Rechte Wienzeile 231, 233
1911Miethaus, Wien 18, Bastiengasse 11a

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1884Schule, Wien 16
1885Muster-Schulhaus für die Weltausstellung, Antwerpen, NL
1885Vereinshaus des Asylvereins, Wien
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA; Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung und Totenschaubefund; Grabinschrift; Grabprotokoll
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Sekundärquellen

HINWEISE AUF WERKE:
Der Bautechniker
5.1885, S.341ff (Projekt eines Musterhauses) / S.439f (Projekt für ein Vereinshaus des Asylvereins, Wien)

WBIZ
2.1884, S.21 (Schule der Gemeinde Ottakring)
2.1885, S.344ff (Projekt eines Muster-Schulhauses für die Weltausstellung in Antwerpen)
4.1886, S.75f (Projekt einer Volks- Bürgerschule für Knaben und Mädchen, Lobositz)
4.1887, S.282, T.53 (Skizzen für div. Villen)

Deutsches Bauwerksblatt
8.1889, Sp.10-13 (Entwurf eines Gesellschaftshauses für Breslau)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
A. Mansch (Hrsg.): Meister-Archiv. Berlin um 1908;
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 16.02.2007
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