A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
Karl Kassner

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 08.12. 1878 - † 31.12.1944
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: offizielles Sterbedatum; Deportation 1939 in ein unbekanntes Lager
weitere Namen: Kaßner
Religionsbekenntnis: Mosaisch
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Namensänderung 1908 Karl Kohn = Karl Kassner
Vater: David Kohn, Holzhändler und Realitätenbesitzer in Wien 10, geb. in Malacka
Mutter: Rosa Steiner
Brüder: Salomon (*1871), 1910 Namensänderung; Oskar (*1880) Wien, 1911 Namensänderung; Heinrich (*1887)
Ehe mit Elsa Deutsch (*1884)
top
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1899k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1 (Höhere Gewerbeschule; Reifeprüfung)
1899-1902Akademie der bildenden Künste Wien (Architekturschule Prof. Luntz; Austrittszeugnis 12.11.1902)
top
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1906Baumeisterkonzession
top
Vita
Karl Kassner wurde 1878 als Karl Kohn in Wien geboren; er war der Sohn eines mosaischen Holzhändlers und Realitätenbesitzers in Wien-Favoriten. 1899 legte Kohn die Reifeprüfung an der Höheren Gewerbeschule an der k.k. Staatsgewerbeschule in Wien 1 ab. Von 1899 bis 1902 besuchte er die Spezialschule von Professor Luntz an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die Baumeisterkonzession erlangte Kohn 1906. 1908 änderte Kohn seinen Familiennamen auf Kassner.

Als Architekt plante Kassner Wohnhäuser für Wien, wobei er auch öfter als Bauherr auftrat. Im Februar 1939 legte Kassner den Gewerbeschein zurück und meldete sich im Juli 1939 nach Triest ab. Im gleichen Jahr wurde er in ein unbekanntes Lager deportiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Als offizielles Todesdatum gilt der 31.12.1944.
top
Stellenwert
Man kennt heute nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus dem architektonischen Schaffen von Karl Kassner. Die wenigen Wohnhäuser in Wien wurden zwischen 1911 und 1912 errichtet. Die Baumassen des Doppelmiethauses Wien 8, Zeltgasse 3 und 5 wurden durch Erker mit abschließenden Giebeln und Balkone mit Schmiedeeisengittern gegliedert und die Fassaden mit secessionistischen Motiven dekoriert. In der Oberzone werden die Fenster durch Profilleisten vertikal gerahmt und miteinander verbunden; die rechteckigen Parapetfelder mit abgetreppten Vertiefungen verweisen auf den Stil der Wiener Werkstätte.

Die beiden in Wien 10 ausgeführten Wohnhausbauten wurden hingegen mit sehr flachen und durch Lisenen vertikalisiert wirkenden Fassaden geplant; die Parapetfelder zwischen den Fenstern sind auch hier vertieft. Die Häuser Wien 10, Neusetzgasse 4, 6 und 8 plante Kassner als Straßenhof, der durch einen Torbau mit Schmiedeeisengitter von der Straße abgeriegelt ist. Laut F. Achleitner stellt diese Lösung allerdings in Favoriten eher eine Ausnahmeerscheinung dar. Bei dem Wohnhaus Wien 10, Antonsplatz 26 sind die drei mittleren Achsen durch andersfarbig verputzte Lisenen hervorgehoben und durch einen Giebel in Heimatstilformen zusammengefasst.

Insgesamt ist Kassner als typischer Vertreter der Zeit um 1912 in Wien anzusehen.
top
Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1911Miethaus, Wien 8, Zeltgasse 3, 5
1912Straßenhof, Wien 10, Neusetzgasse 4, 6, 8 (BH+E+A)
1912Wohnhaus, Wien 10, Antonsplatz 26 (BH+E+A)
top
Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK (Anfrage); IKG (Anfrage); WStLA (Meldeanfrage)
top
Sekundärquellen

HINWEISE AUF WERKE:
Der Bautechniker
32.1912, S.1279ff, T.52 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 8, Zeltgasse 3 und 5)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977

INTERNETLINKS:
www.doew.at
top
Anmerkungen
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 22.02.2008
top
  A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
 
© Architekturzentrum Wien
Mit freundlicher Unterstützung des FWF
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung