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Gerhard Reitmayer

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 13.04.1846 - † 28.11.1935
Geschlecht: m
Geburtsort: Mainz
Land: Deutschland
damaliger Name: Grossherzogtum Hessen
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: mehrere Geschwister: alle 1935 verstorben (wahrscheinlich in Folge eines Autounfalls gleichzeitig mit Gerhard R.)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Polytechnikum Darmstadt
1877-1879Akademie der bildenden Künste Wien (Schüler von Theophil Hansen)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1904selbständiger Architekt
1925österreichische Staatsbürgerschaft
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Mitgliedschaften
ab 1903Hansen-Club
ab 1904NÖ Gewerbeverein (Abteilung Baugewerbe)
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Vita
Gerhard Reitmayer wurde 1846 in Mainz im heutigen Rheinland Pfalz geboren. Es ist nicht bekannt, wann er nach Wien kam, er ist jedoch als Schüler von Theophil Hansen an der Akademie der bildenden Künste in Wien dokumentiert.

Ab 1903 war er Mitglied im Hansen-Klub und ab 1904 Mitglied im Niederösterreichischen Gewerbeverein, Abteilung für Baugewerbe. Reitmayer war 1919 Taufpate des Architekten Otto F. Richter (1875-1919). Erst 1925 erhielt Reitmayer die österreichische Staatsbürgerschaft.

Als Architekt plante und errichtete er vorwiegend Schulbauten, wie z.B. die ehemalige Schule, heute Kindergarten und seit 1923 Bezirksmuseum von Liesing aus dem Jahr 1884, sowie die Volksschule in Veitsch, Stmk. und das Doppelschulhaus in Knittelfeld, Stmk., bei dessen Ausschreibung er zuvor den 2.Preis erhielt.

Gerhard Reitmayer starb 1935, im Alter von 89 Jahren, an den Folgen eines Autounfalls.
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Stellenwert
Reitmayers Schulbauten zeigen vorwiegend eine neoklassizistische Gestaltungsweise. Das ehemalige Schulgebäude und heutige Bezirksmuseum von Liesing, im ehemaligen Ortskern von Atzgersdorf gelegen, ist ein 3-geschossiger frei in einem Garten stehender Baublock mit flachen Seitenrisaliten und Riesenpilastern im 2. und 3.Obergeschoß. Eine flache Rustikagliederung verleiht dem Untergeschoss eine einheitliche Wirkung. Über dem Portal befinden sich allegorische Figuren (Wissenschaft und Ackerbau). Die eher schlichte Rückfront ist mit einer Schindelverkleidung versehen.

Als Beispiel für Reitmayers neoklassizistische Formensprache kann auch das Grabmal der Familie Knips und Krassl in Wien Mauer aus den Jahren 1893-1895 gesehen werden. Es handelt sich hier um einen Kuppelbau mit Apsis, wobei an drei Seiten Dreieckgiebel über toskanischen Säulen bzw. Pilastern ruhen. Im Mittelteil befindet sich ein dekoratives Glasfenster mit Christus und den Hll. Josef und Michael.

Durch die Kleinheit seines Oeuvres konnte Gerhard Reitmayer in der Architekturgeschichte keinen besondern Stellenwert erlangen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1892Villa, Klosterneuburg-Weidling, Löblichgasse 3, NÖ
1904-1906Villa Wegerer, Knittelfeld, Parkstraße 10, Stmk.

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1884Ehem. Schule, heute Kindergarten und Bezirksmuseum, Wien 23, Canavesegasse 24 (ehem. Gärntergasse, Atzgersdorf, NÖ)
1893-1995Grabmal Familien Knips und Krassl, Maurer Friedhof, heute Wien 23
1902Volksschule, Veitsch-Dorf, Stmk.
1907Vergrößerung des Graf Meran-Schutzhauses auf der Hohen Veitsch, Stmk.
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Pfarrarchiv St. Elisabeth Wien 4; MA 43 (Grabprotokoll Zentralfriedhof); WStLA (Totenschaubefund, Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament); Archiv der ABK
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Sekundärquellen

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
11.1894, S.567 (Schuleinweihung in Atzgersdorf)
11.1895, S.36 (Mausoleum der Fam. Knips und Krassl in Mauer)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. II
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Gerhard Reitmayer ist nicht mit Architekt Eduard Reithmayer (1845-1931) zu verwechseln.
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 15.09.2008
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