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Theodor Anton Ruf

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 30.07.1865 - † 16.08.1943
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Theodor R.(1837-1904), Bauzeichner
Mutter: Josefa, geb. Hegenbreger
Ehe mit Albertine Weinberger (1868-1953)
Sohn: Theodor (*1894)
Bürogemeinschaft: 1905-1911 mit Alois Müller
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1888Abschluss Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1905-1911Zusammenarbeit mit Alois Müller
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Vita
Theodor Anton Ruf ist 1865 in Wien als Sohn des Bauzeichners und späteren Bauinzipienten der k.k. Tabakregie Theodor Ruf geboren. Er besuchte die Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien, die er im Jahr 1888 abschloss. Anschließend absolvierte er vermutlich die üblichen Praxisjahre und ab 1903 ist er bereits als Theodor Ruf jun. mit der Berufsbezeichnung Architekt und Baumeister im Meldeamt eingetragen.

Die ersten für Theodor Ruf belegten Bauten sind ab 1905 in Zusammenarbeit mit dem Baumeister Alois Müller entstanden. Für die beiden begann damit eine erfolgreiche und gewinnbringende Arbeitsgemeinschaft, in der Müller für den Entwurf und Ruf zumeist für die Ausführung sorgte. Beide betätigten sich auch unternehmerisch und errichteten eine Reihe von Wohnobjekten, wie Wohn- und Geschäftshäuser und villenartige Miethäuser in Eigenregie. Ihre Bautätigkeit fand fast ausschließlich in Gersthof, dem 18. Wiener Gemeindebezirk, statt, in den sie auch ihren Firmensitz verlegten.

Anscheinend außerhalb der Arbeitsgemeinschaft erbaute Theodor Ruf die Pfarrkirche „Zum Allerheiligsten Erlöser“, Wien 23, Endresstraße 59 (1908-1909). Die Kirche, seit 1996 Pfarre, wurde ursprünglich als Konvent der Redemptoristinnen erbaut und befindet sich hinter einem Vorgarten etwas von der Straße zurückversetzt, mit anschließendem ehem. Konventgebäude.

1911 endete die Arbeitsgemeinschaft mit Alois Müller und aus diesem Jahr ist auch Theodor Rufs letzter Bau dokumentiert. Architekt Müller führte den Betrieb alleine weiter. Theodor Ruf starb verarmt im Jahr 1943 im Alter von 78 Jahren in Wien.
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Stellenwert
Die ersten Bauten, die Theodor Ruf in Zusammenarbeit mit Alois Müller schuf, weisen konventionelle späthistoristische Fassaden auf. Das Team verwendeten für deren Gestaltung überwiegend barocke Formen, die sie teils mit manieristischen, teils mit klassizierenden Elementen verbanden. Die Ecke bei Eckbauten wurden nach wie vor als Blickpunkt mit einem Erker, den eine Kuppel bekrönte, hervorgehoben (z.B. Wien 18, Alseggerstraße 51 / Bischof Faber Platz 13 von 1905-1908 oder im sog. „Türkenhof“ in der Bäckenbrünnlgasse 1 / Gersthoferstraße).

Bei diesen erwähnten Häusern setzten sich beim Fassadenschmuck secessionistische Elemente immer stärker durch. Letztendlich bildete sich aus der Verbindung secessionistischer Motive mit historistischen Elementen ein dekorativer Mischstil heraus, wie z.B. auch im Miethaus Messerschmidtgasse 38 von 1906 in Wien 18 in der sich heute die Pension Türkenschanze befindet. Das repräsentative Miethausensemble in Wien 18, Bäckenbrünnlgasse 1-9 von 1911 zeigt, wie gut sich die historisierenden und secessionistischen Formen zu individueller und phantasievoller Dekoration kombinieren ließen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1905Miethaus, Wien 18, Bachgasse 34 (mit Alfred Ruf)
1905-1908Miethaus, Wien 18, Alseggerstraße 51 / Bischof Faber-Platz 13 (mit Alois Müller)
1906Miethaus, Wien 18, Messerschmidtgasse 38 (mit Alois Müller)
1908Miethaus, Wien 18, Alseggerstraße 8 (mit Alois Müller)
1908Miethaus, Wien 18, Eckpergasse 13 (mit Alois Müller)
1910Miethaus, Wien 18, Ferrogasse 44 (mit Alois Müller)
1910-1913Miethausgruppe, Wien 18, Bäckenbrünnlgasse 1-9 („Türkenhof“ Bäckenbrünnlgasse 1 / Gersthofer Straße 6 und „Brünnlhof“, Bäckenbrünnlgasse 3-7 und 9; mit Alois Müller)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1908-1909Pfarrkirche zum Allerheiligsten Erlöser, Wien 23, Endresstraße 59
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUAW; WStLA; Trauungsmatrikel Pfarre Schottenfeld; Todesfallsaufnahme Pfarre Hernals; Grabprotokoll Zentralfriedhof
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
Festschrift zur 50-Jahrfeier der techn.gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 07.01.2007
Zuletzt geändert: 26.05.2008
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