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Josef Brychta

Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* ca.1823 - † 14.09.1873
Geschlecht: m
Geburtsort: Brankovice
damaliger Name: Brankowitz, Mähren
Land: Tschechien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Johann B., Lehrer (nicht gesichert)
Mutter: Theresia, geb. Fischer (nicht gesichert)
Ehe mit Maria B. (+ca.1897)
Neffe: Vinzenz B. (*ca.1846-1876), Bauzeichner und Baumeister
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1859Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
ab 1865Bürger von Wien
o.J.Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone
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Mitgliedschaften
ab 1859Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft
ab 1864Österr. Ingenieurverein (=ab 1865 Österr. Ingenieur- und Architektenverein)
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Vita
Josef Brychta wurde ungefähr im Jahr 1823 in Brankowitz, Mähren, geboren. Über seine Herkunft und Ausbildung gibt es keine gesicherten Angaben. Erst im Jahr 1859 ist Brychta in Wien fassbar, als er die Baumeisterkonzession erhielt.

Sein Œuvre ist sehr klein, möglicherweise war er auch in Mähren tätig. Einige Jahre hat er scheinbar mit seinem Neffen Vinzenz (ca.1846–1876) zusammengearbeitet, der zunächst als Bauzeichner, später als Stadtbaumeister tätig und an der gleichen Adresse wie Josef Brychta gemeldet war. Allerdings verstarb der Neffe bereits mit 30 Jahren, sodass wohl keine bedeutendere Bürogemeinschaft entstehen konnte.

Josef Brychta starb mit 50 Jahren in Wien an Cholera.
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Stellenwert
Die beiden noch original erhaltenen Häuser, die heute noch von Josef Brychta bekannt sind, zeigen einen sehr ähnlichen Aufbau: Das Erdgeschoss sowie das Mezzaningeschoss sind zu einem genuteten Sockel zusammengefasst, die zwei darüber liegenden Geschosse sind als Hauptgeschoss durch ein Kordongesims vom Sockel getrennt und darüber befindet sich ein Attikageschoss, das eine geringere Höhe aufweist. Das Hauptgeschoss erhält durch kräftige Fensterüberdachungen in Segmentbogen- oder Dreiecksform eine gewisse Plastizität, während die Fassadenwand ohne tektonische Gliederung in der Fläche bleibt. Beim Haus Wien 4, Schwindgasse 3 (1872) werden die Seitenachsen der beiden Stockwerke, die das Hauptgeschoss bilden, durch flache Riesenpilaster zusammengefasst.

Das Haus Wien 4, Scharzenbergplatz 40 / Schwindgassase 1 (1872) ist als Eckhaus repräsentativer gestaltet. Es erhielt eine dreiachsige, abgerundete Ecklösung und – Stein imitierende – Nutungen überziehen das gesamte Gebäude. Die Fenster des Hauptgeschosses sind alternierend mit Dreieck- und Segmentgiebel überdacht. Über einem reich dekorierten Fries, in dem kleine Dachluken eingebunden sind, wird die Fassade mit einem Kranzgesims abgeschlossen.

Die repräsentativen Gebäude lassen darauf schließen, dass Brychta nicht nur die Konzession als Baumeister innehatte, sondern eine akademische Ausbildung durchlaufen hat. In Lehmanns Adressbuch wird er auch als Stadtbaumeister und Architekt geführt. Seine Bauten weisen deutlich darauf hin, dass die Nähe der Innenstadt eine noblere Gestaltung erforderte, die Brychta mit schlichten Formen der Neo-Renaissance kompetent zu erfüllen wusste.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1862Miethaus, Wien 3, Beatrixgasse 26 (= rückwärtiger Trakt von Am Heumarkt 7, Fassade nicht erhalten)
1862–1863Miethaus, Wien 3, Beatrixgasse 30 (rückwärtiger Trakt von Am Heumarkt 11 von Josef Dallberg sen. 1808 erbaut; 1883 neu fassadiert und Adaptierungen im Inneren)
1872Miethaus, Wien 4, Schwarzenbergplatz 10 / Schwindgasse 1
1873Miethaus, Wien 4, Schwindgasse 3
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; Archiv Adler; Pfarrmatrikel Maria Treu
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
H. Pemmer / F. Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Wien 1958 (Typoskript)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 22.12.2011
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