A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
Franz Kuntner

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* ca.1804 - † 1886
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: unbekannt
Religionsbekenntnis: unbekannt
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Sohn: Franz K. jun. (*ca.1831), konz. Maurer
top
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.wahrscheinlich Lehre bei einem Baumeister
top
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1835Baumeisterkonzession
1879Gewerbezurücklegung
top
Vita
Franz Kuntner sen. wurde um 1804 wahrscheinlich in Wien geboren. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt, aber wahrscheinlich absolvierte er eine Lehre bei einem Baumeister. 1835 war er konzessionierter Baumeister (obwohl erst ab 1873 inkorporiert wurde). In den 1830er Jahren war als Baumeister in Neuwaldegg (heute Wien 17) tätig, dokumentiert sind die – mittlerweile veränderten bzw. durch Neubauten ersetzten – Häuser in der Neuwaldegger Straße 6 (1836 erbaut), Nr.12 (1833 erbaut), Nr.13 (1838 erbaut) und Nr.14 (1833 erbaut). Kuntner hatte inzwischen einen Sohn, der ebenfalls den Beruf eines Maurers bzw. Baumeisters ergriff; möglicherweise wurde sein gleichnamiger Sohn direkt von ihm ausgebildet und hatte bei ihm seine ersten Berufserfahrungen. Möglicherweise arbeitete Franz Kuntner jun. mit seinem Vater zusammen (das in der Baumeisterinnung angegebene Todesjahr 1863 ist nicht gesichert), als Kuntner sen. im fortgeschrittenen Alter einige Villen im Stil der Historismus in Neuwaldegg erbaute. 1879 erfolgte die Zurücklegung des Gewerbes.

Franz Kuntner sen. starb 1886 oder später.
top
Stellenwert
Franz Kuntner repräsentiert einen typischen Fall eines Baumeisters, der ausschließlich „außerhalb Wiens“ wirkte und berufsmäßig vor allem an einen bestimmten (Vor)Ort gebunden war. Im Laufe seiner Karriere wechselte er seinen Baustil im Sinne des jeweiligen Trends. So erbaute er in den 1830er Jahren einige Häuser die schlicht klassizistisch bzw. im Stil des Biedermeier gestaltet waren (z.B. Haus in Wien 17, Neuwaldegger Straße 6, 1963 nach den Originalplänen erneuert).

Das einzige von ihm ausgeführte und noch unveränderte Gebäude ist die Villa in Wien 17, Neuwaldegger Straße 47, 1869 erbaut. Für diese Villa verwendete Kuntner ein historisierendes Formenrepertoire, das altdeutsche Stilelemente mit Cottage- bzw. Alpinarchitektur verschmolz: der so entstandene Stil war damals in der Villenarchitektur vom Wienerwald bis zum Semmering sehr beliebt. Die Villa besitzt eine 2-achsige Giebelfassade, die sich unter einem vorkragenden Satteldach mit einer gitterartig aufgelösten Holzblende entfaltet. Zwei große Rundbogenfenster mit geschwungener Lünettenversprossung und dekorierten Parapetfeldern sowie eine seitliche, zweistöckige Holzveranda dominieren die Fassade.

Die zwei von Kuntner noch dokumentierten Gebäude seiner späteren Bauproduktion entstanden ebenfalls in der Neuwaldegger Straße: die benachbarte Villa in der Neuwaldegger Straße 49 (1869 erbaut) wurde um die Jahrhundertwende von Max Kropf adaptiert und aufgestockt; die gegenüberliegende Villa in der Neuwaldegger Straße 40 (1874 erbaut) ist heute nicht mehr als historistisches Objekt zu erkennen, da sie nach 1945 stark vereinfacht wurde.
top
Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1833Wohnhaus, Wien 17, Neuwaldegger Straße 12
1833Wohnhaus, Wien 17, Neuwaldegger Straße 14 (um 1880 aufgestockt u. neufassadiert)
1836Wohnhaus, Wien 17, Neuwaldegger Straße 6 (1963 nach den Originalplänen erneuert)
1838Wohnhaus, Wien 17, Neuwaldegger Straße 13 (durch Neubau ersetzt bzw. stark verändert)
1869Villa, Wien 17, Neuwaldegger Straße 47
1869Villa, Wien 17, Neuwaldegger Straße 49 (um 1896 von M. Kropf aufgestockt und verändert)
1874Villa, Wien 17, Neuwaldegger Straße 40 (nach 1945 stark verändert)
top
Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
BM Wien 17.Bez.; Archiv Baumeisterinnung; Wr.Ringstraßenarchiv; Archiv Adler
top
Sekundärquellen

LITERATUR:
F.J. Kaltenberger: Geschichte der Ortschaften Dornbach und Neuwaldegg (bei Wien) nebst deren Häuser-Chronik. Wien 1884

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
top
Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 17.12.2012
top
  A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
 
© Architekturzentrum Wien
Mit freundlicher Unterstützung des FWF
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung