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Leopold Ettmayr


Foto privat

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 26.04.1873 - † 12.06.1922
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Ettmayer
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Otto E. (1848-1899), Maurermeister
Mutter: Josefa geb. Jägerbauer (1851-1924)
Ehe (1915) mit Eleonore geb. Renner (1885-1960)
Töchter: Eleonore Auguste (1909-1973); Friederike (1911-1981)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Realschule
1890/91Technische Hochschule Wien (bei K. Mayreder, K. König)
1891Ableistung des Wehrdienstes
1901Baumeisterprüfung
1892-1896Technische Hochschule Wien (1894 1.Staatsprüfung)
1901/02a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien
1905/06o.Hörer Technische Hochule
1910-1912o.Hörer Technische Hochschule
1914/15o.Hörer Technische Hochschule
1915Einberufung zum Militärdienst
1919-1921o.Hörer Technische Hoschule (Besuch der Lehrveranstaltung „Architektonische Kompositionsübungen zur Utilitätsbaukunde“)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1901Baumeisterkonzession
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Mitgliedschaften
ab 1901Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
ab 1903Verein der Baumeister in Niederösterreich
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Vita
Leopold Ettmayr wurde in Wien als Sohn eines Mauerermeisters geboren. Nach dem Besuch der Realschule inskribierte er Architektur an der Technischen Hochschule in Wien. Er begann sein Studium im Jahr 1890 und legte 1894 die 1.Staatsprüfung ab. Er inskribierte allerdings Zeit seines Lebens weiterhin - mit kurzen Unterbrechungen - an der Technischen Hochschule und war noch bis ein Jahr vor seinem Tod in den Jahren 1919-1921 Hörer der Lehrveranstaltung „Architektonische Kompositionsübungen zur Utilitätsbaukunde“. Dazwischen legte Ettmayr im Jahr 1901 seine Baumeisterprüfung ab. Im gleichen Jahr erhielt er die Baumeisterkonzession und errichtete bereits sein erstes Miethaus.

Ettmayr war vor allem im Wohnbausektor tätig und errichtete insbesondere im 15. Bezirk eine Reihe von schlichten, aber doch repräsentativen Wohnhäusern. Etliche davon entstanden gemeinsam mit seinem ehemaligen Studienkollegen Arnold Goldberger.

Über die Tätigkeit Ettmayrs während des Ersten Weltkriegs ist ebenso wenig bekannt wie über eine Bautätigkeit nach Kriegsende. Ettmayr starb allerdings bereits im Jahr 1922, im 49. Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Die Miethäuser, die Leopold Ettmayr errichtete, sind durchwegs schlicht und mit wenig Dekor gestaltet. Bei einem einzigen Haus, Wien 15, Kranzgasse 9, unterbricht ein Erker in der Beletage die glatte Fassade. Die ersten Häuser, die Ettmayr ab dem Jahr 1901 erbaute, zeigen noch schlichte barockisierende Motive. Zum Teil ist die Fassade durch Putzfelder akzentuiert, wie etwa beim Haus Wien 15, Kellinggasse 9, das gemeinsam mit Arnold Goldberger entstand.

In weiterer Folge zeigen sich Einflüsse der Wagner-Schule, indem zunächst modifizierte Barockmotive mit secessionistischen Details verbunden wurden, wie etwa beim Haus Wien 15, Ullmannstraße 52, das Ettmayr ebenfalls gemeinsam mit Arnold Goldberger errichtete. Bei den letzten Gebäuden Ettmayrs verschwinden die barocken Motive schließlich und machen sparsam angewendeten secessionistischen Dekorationen Platz. Dies zeigt sich etwa beim „Fröhlich-Hof“, dem bedeutendsten und repräsentativsten Gebäude (Wien 15, Hütteldorferstraße 44-46), das Ettmayr errichtet hat. Der „Fröhlich-Hof“ ist ein ausgedehnter Komplex, der dem geknickten Straßenverlauf der Hütteldorferstraße folgt und als Wohnhaus und Werkstättengebäude für die Koffer- und Lederwarenerzeugung von Johann Fröhlich errichtet wurde. Die secessionistische Fassadengestaltung wird allerdings durch ein konventionelles Gestaltungsschema mit Mittelrisalit, Mansardendach und Giebel konterkariert, womit sich zeigt, dass Leopold Ettmayr im Prinzip der späthistoristischen Konvention verpflichtet blieb. Nichtsdestotrotz zeigte er sich bei all seinen Bauten bezüglich der Materialwahl sowie der Berücksichtigung der Funktionalität durchwegs den modernsten und neuesten Standards gegenüber aufgeschlossen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1901Miethaus, Wien 15, Kellingasse 9 (mit Arnold Goldberger)
1902Miethaus, Wien 15, Sechshauserstraße 28 (mit Arnold Goldberger)
1902Miethaus, Wien 5, Reinprechtsdorferstraße 56
1903-1904Miethaus, Wien 15, Kranzgasse 7
1904Miethaus, Wien 15, Kranzgasse 9
1904-1914Reihenhäuser, Wien 11, Fabiganstraße 4-14
1904Miethaus Wien 15, Ullmannstraße 52 (mit Arnold Goldberger)
1905Wohn- und Geschäftshaus, Wien 15, Stiegergasse 15-17 (früher Wien 14)
1905Miethaus, Wien 15, Sechshauserstraße 82-84
1906Miethaus, Wien 4, Große Neugasse 26
1912-1913Miethaus, Wien 15, Sechshauserstraße 23
1912-1913Wohnhaus und Werkstättengebäude „Fröhlich-Hof“, Wien 15, Hütteldorferstraße 44-46 (heute Bürogebäude, im Hintertrakt Lager- und Werkstättentrakte abgerissen)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1905Margarine- und Butterfabrik, Wien 16, Seeböckgasse 24 (Zubauten)
1914Fabriksgebäude F.Spiegl, Wien 10, Rotenhofgasse (Nr.unbek.)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA; Pfarrarchiv St.Elisabeth Wien 4 und Penzing Wien14; Zentralfriedhof Grabprotokoll und Grabinschrift
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Bd.1. Wien u.a. 1984

HINWEISE AUF WERKE:
WBIZ
22.1905, S.269 (Wohnhaus XIV, Ullmannstr.) / S.277 (Wohnhaus 14, Ecke Kellingg. und Rauchfangkehrerg.) / S.311, T.87 (Wohn- und Geschäftshaus XV, Sechshauser Hauptstr. 28)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977

LEXIKA:
AKL; Weihsmann 05
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.05.2006
Zuletzt geändert: 30.01.2014
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