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Andreas Schegar

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 02.06.1833 - † 14.04.1905
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Oberdöbling
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Titel: Stadtbaumeister
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Benedikt S., Baumeister (1801–1861)
Mutter: Maria, geb. Kreithmayer (1812–1842)
Ehe mit Anna Nowak (*ca.1840)
kinderlos
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Baumeisterlehre
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1862Baumeisterkonzession
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Mitgliedschaften
1868Österr. Ingenieur- und Architektenverein
1871Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
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Vita
Andreas Schegar wurde 1833 in Oberdöbling (heute Wien 19) als Sohn des Baumeisters Benedikt Schegar geboren. Über seine Jugendzeit ist wenig bekannt, wahrscheinlich wurde er von seinem Vater ausgebildet. 1862 wurde er konzessionierter Baumeister für Oberdöbling. Dementsprechend entfaltete sich seine Bautätigkeit hauptsächlich im Gebiet des heutigen 19.Gemeindebezirks, jedoch war er gelegentlich auch in anderen Teilen Wiens beschäftigt. Als ausführender Baumeister arbeitete er auch im Ringstraßenbereich.

Schegar interessierte sich auch für die architektonisch-städtebauliche Entwicklung seines Vororts und bevor dieser von Wien eingemeindet wurde, referierte er mehrmals über dieses Thema im Gemeinderat. Ab 1868 war Schegar Mitglied im Österreichischen Ing.- und Architektenverein.

Andreas Schegar starb im 72.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Andreas Schegar wirkte hauptsächlich als typischer Vorortebaumeister und war vorwiegend mit der Errichtung bescheidener Privatbauten beschäftigt, zeitweise arbeitete er jedoch auch mit wichtigen Ringstraßenarchitekten bei der Ausführung größerer Bauaufträge zusammen.

1862, bereits am Anfang seiner Tätigkeit, führte er das Wohn- u. Geschäftshaus Lissbauer, Wien 1, Opernring 21, nach den Plänen von G. Hausmann aus. Das 5-geschossige Gebäude war im Stil des Frühhistorismus entworfen wobei es, abgesehen vom Mittelerker, keine bautechnische Besonderheiten aufwies.

1869–1872 erbaute Schegar nach eigenem Entwurf das palaisartige Wohnhaus in Wien 19, Osterleitengasse 9. Das freistehende 2-geschossige, streng historistische Gebäude präsentiert eine reich gegliederte Front und hebt sich mit Neorenaissance-Stilelementen wie korinthischen Lisenen im Mittelrisalit, reichem Fensterdekor sowie Attikagiebel und -balustrade mit zwei allegorischen Sitzfiguren besonders prominent von der umliegenden Vorortearchitektur ab.

1871–1872 arbeitete er als ausführender Baumeister für den Bau des Israelitischen Blindeninstituts (Stiftung Königswarter), das in Wien 19, Hohe Warte 32 nach Plänen Stiassnys entstand und damals eine einzigartige Institution repräsentierte. Heute beherbergt das Gebäude eine Polizeistation.

Zwischen 1873 und 1874 errichtete er drei villenartige Vorstadthäuser in Wien 19, Sieveringerstraße 50 bis 54. Die drei Fassaden der zu einem Block zusammengefassten 2-geschossigen Wohnbauten präsentieren das gleiche klassisch-gründerzeitliche Rasterschema und zeigen nur wenige Unterschiede wie etwa bei der Portalzone bzw. den Fensterparapeten.

1885 befasste sich Schegar mit seinem einzigen (dokumentierten) Sakralbau, der Klosterkirche der Schwestern von armen Kinde Jesu in Wien 19, Hofzeile 22, die er nach den Plänen von Arch. F. Luckner ausführte. Die kleine Kirche ist als schlichte, späthistoristische Emporenbasilika in neoromanischen Formen konzipiert.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
1862Wohn- u. Geschäftshaus Lissbauer, Wien 1, Opernring 21 (Ausf.; Entw.: G. Hausmann)
1869–1872Miethaus, Wien 19, Osterleitengasse 9
1871Miethaus, Wien 19, Döblinger Hauptstraße 55
1871Wohnhaus, Wien 19, Pyrkergasse 5
1873–1874Wohnhäuser, Wien 19, Sieveringer Straße 50–54
mehrere Auf- und Zubauten in Wien

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1871–1872Israelit. Blindeninstitut (Stiftung Königswarter), Wien 19, Hohe Warte 32 (Ausf.; Entw.: W. Stiassny)
1885–1886Klosterkirche der Schwestern vom armen Kinde Jesu, Wien 19, Hofzeile 22 (Ausf.; Entw.: F. Luckner)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; Wr.Ringstraßenarchiv; OESTA; Archiv Adler; Pfarre Döbling (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Das Blinden-Institut auf der Hohen Warte bei Wien. Wien 1873
A. Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße, Die Wr.Ringstraße, Bd.4, Wiesbaden 1972

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/1 (I.Bez); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)

INTERNETLINKS:
http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx
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Anmerkungen
In DEHIO wird S. fälschlich als Architekt des Miethauses Opernring 21 angegeben
mehrere Fehler und Verwechslungen zwischen Andreas und Benedikt Schegar im „kulturportal“
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 15.12.2012
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