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Johann Schneider

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 28.01.1835 - † 11.09.1897
Geschlecht: m
Geburtsort: Himberg, Niederösterreich
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: unbekannt
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: ? S., Schneidermeister
Ehe mit Karoline S.
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1854?Polytechnisches Institut Wien (im TU-Archiv keine exakten Angaben)
1862Akademie der bildenden Künste Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1864Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
o.J.Gemeinderat in Simmering
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Mitgliedschaften
1865Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
1889Österr. Ingenieur- und Architektenverein
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Vita
Johann Schneider wurde 1835 in Himberg, NÖ, als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Über seine frühen Jahre ist nichts bekannt; 1862 trat er als absolvierter Techniker (die Informationen im TU-Archiv sind jedoch widersprüchlich) in die Akademie ein, wo er allerdings nur ein Semester blieb. 1864 bekam er die Baumeisterkonzession für Wien und begann als Bauunternehmer seine Karriere, die sich über 30 Jahre entfaltete. Er beschäftigte sich sowohl mit Privat- als auch mit Fabrikbauten und operierte vorwiegend in Simmering (Wien 11), Spuren seiner Bautätigkeit sind auch in anderen Wiener Bezirken zu finden (bemerkenswert ist beispielsweise der Ausbau zweier Häuserzeilen in der Wimmergasse im 5.Bezirk). 1889 trat er als Mitglied in den ÖIAV (Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein) ein.

Schneider war auch politisch engagiert: Er war jahrelang Gemeinderat in Simmering und in seinen Wirkungsbereich fiel unter anderem der Bau von drei Schulen (mindestens eine davon von ihm selbst erbaut).

Johann Schneider starb im 62.Lebensjahr in Wien.

Nach seinem Tod wurde der Baubetrieb von seiner Witwe Karoline bis 1921 weitergeführt.
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Stellenwert
Johann Schneiders erhaltene und dokumentierte Bauten befinden sich heute im 5. und im 11. Wiener Gemeindebezirk.

1875–1876 errichtete Schneider im Bereich der neuangelegten Wimmergasse im 5. Bezirk für die Bauherren Gebrüder Marek zwei Häuserzeilen mit homogenen Fassaden (Wien 5, Wimmergasse 20 / Stolberggasse 36 bis Wimmergasse 36 / Siebenbrunnengasse 31 u. Wimmergasse 17 / Stolberggasse 38 bis Wimmergasse 33 / Siebenbrunnengasse 33). Ein Großteil des Straßenbilds ist durch diese Bauten mit einfachen viergeschossigen strenghistoristischen Fassaden gekennzeichnet. (Der Fassadendekor ist allerdings zum Teil abgeschlagen). Charakteristisch ist die additive Fassadengliederung mit Pilasterrahmungen bzw. Segmentgiebelverdachungen in den beiden Hauptgeschossen. Leider wurde vor kurzem das Eckhaus Wimmergasse 17 / Stolberggasse 38 (mit erhaltenem Fassadendekor in der Wimmergasse) abgetragen, wodurch die Wirkung des einheitlichen Ensembles stark beeinträchtigt ist.

1876 errichtete Schneider auch die Miethäuser Wimmergasse 11–15, die sich aber stilistisch von den vorigen ein wenig unterscheiden.

Die von Schneider erbaute Schule Wien 11, Molitorgasse 11 (1888, mit Anton Heindl) entspricht mit stark plastischen Fensterverdachungen und dem mit Riesenpilastern und einem Dreiecksgiebel geschmückten Mittelrisalit dem üblichen Bild eines Schulhauses.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 20 / Stolbergasse 36 (Dekor entfernt)
1875–1876Miethäuser, Wien 5, Wimmergasse 22–34 (Nr. 24 bis Nr. 32 Dekor entfernt)
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 36 / Siebenbrunnengasse 31 (Dekor entfernt)
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 17 / Stolberggasse 38 (vor kurzem abgerissen)
1875–1876Miethäuser, Wien 5, Wimmergasse 19–27 (bei Nr. 25 Dekor entfernt)
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 29 (durch Dachaufbau verändert)
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 31 (abgerissen)
1875–1876Miethaus, Wien 5, Wimmergasse 33 / Siebenbrunnengasse 33 (durch Dachaufbau verändert)
1876Miethäuser, Wien 5, Wimmergasse 11–15
1881Miethaus, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 163 (Stockwerksaufsetzung, nach 1970 abgerissen)
1881Miethaus, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 165 (Zubau)
1885Miethaus, Wien 5, Obere Amtshausgasse 6 (abgerissen)
1885Miethaus, Wien 6, Gumpendorferstraße 120 (Stockwerksaufsetzung, um 1900 durch Neubau ersetzt)
1889Miethaus, Wien 5, Brandmayergasse 4 (abgerissen)
diverse Um- u. Zubauten in Wien

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1888Schule der Stadt Wien, Wien 11, Molitorgasse 11 (mit A. Heindl)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1883Magazin, Wien 2, Glockengasse 4 (um 1900 durch Neubau ersetzt)
verschiedene Fabriksbauten in Simmering (nicht erhalten)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
ABK; Archiv Baumeisterinnung; ÖIAV; TUAW; Wr.Ringstraßenarchiv; Archiv Adler
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
Czeike

INTERNETLINKS:
wikipedia.de (Schneidergasse, Wien 11)
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Anmerkungen
Johann Schneider ist nicht mit dem Architekten Hans Schneider (1860-1921) zu verwechseln
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.10.2013
Zuletzt geändert: 18.11.2013
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