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Josef Sturany sen.

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 17.11.1804 - † 05.05.1886
Geschlecht: m
Geburtsort: Rychnov nad Malsi
damaliger Name: Reichenau, Böhmen
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Anton St., Maurermeister
Mutter: Justina, geb. Gubitzer
Ehe (1828) mit Anna Flicker (1806–1883)
Sohn: Johann (1831–1912) Baumeister; Josef (1833–1862); Karl (1840–1855)
Enkel: Moritz(1862–1907), Baumeister; Josef (1865–1937), Baumeister
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Maurerlehre
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1852–1868Konzession zum Stadtbaumeister
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Auszeichnungen und Ämter
1852Wiener Bürgerrecht
1864–1871im Bezirksausschuss für den 7. Bezirk
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Mitgliedschaften
1852Mitglied der Baumeisterinnung
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Vita
Josef Sturany sen. wurde 1804 in Reichenau (Rychnov nad Malsi, CZ) in Böhmen als Sohn eines Maurermeisters geboren. Aufgrund des Umstandes, dass der Vater Anton das örtliche „Bürgerrecht“ besaß, ist davon auszugehen, dass die Familie bereits damals einen gewissen sozialen Status innehatte. Über die Jugend und Ausbildung von Josef St. ist praktisch nichts bekannt. 1829 ging er eine Ehe mit Anna Flicker ein, um bald danach in die Reichshauptstadt zu übersiedeln, wo 1831 sein ältester Sohn Johann geboren wurde. Die ersten Jahre seiner Tätigkeit in Wien liegen im Dunklen. Es ist nicht bekannt, ob er bereits damals selbständig als Maurermeister arbeitete oder erst nach dem Erwerb der Baumeisterkonzession 1852. Die wenigen dokumentierten Bauten datieren jedenfalls alle erst nach diesem Zeitpunkt. Schon gegen Ende der 1860er Jahre legte er seine Konzession nieder, so dass die Zeitspanne seiner Baumeistertätigkeit in Wien relativ kurz war. Die Verleihung des Wiener Bürgerrechtes 1852 und sein Engagement im Bezirksausschuss für den 7.Bezirk sind als Hinweise seines sukzessiven sozialen Aufstiegs zu sehen.

Aus Josef Sturanys Ehe sind drei Söhne hervorgegangen, von denen allerdings zwei früh verstarben, so dass einzig sein ältester Sohn Johann die Firma weiterführte. Dieser machte aus dem Betrieb eine der renommiertesten Baufirmen des ausgehenden 19.Jahrhunderts und brachte es selber bis zum Hofbaumeister, der in einem noblen Innenstadtpalais am Schottenring residierte. Josef Sturany sen., der erst im 82.Lebensjahr starb, konnte den glänzenden Aufstieg der Familie und der Firma noch miterleben.
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Stellenwert
Josef Sturany war weitgehend als ausführender Baumeister tätig, nur bei bescheideneren Wohnhäusern arbeitete er auch als Planverfasser. Allerdings ist die Zahl der namentlich dokumentierten Bauten sehr gering. Die Ursache dafür ist in dem Umstand zu sehen, dass er sich relativ früh aus dem Berufsleben zurückzog und seine nachweisliche Tätigkeit nur rund zehn Jahre umspannt. Zusätzlich ist auch ein Großteil der Gebäude nicht mehr erhalten.

Infolge der oben angeführten Umstände sind die wenigen auf uns gekommenen Bauten von einer relativ großen formalen Homogenität geprägt, die weitgehend dem Charakter des frühen Historismus verpflichtet sind. Dem entspricht der relativ zurückhaltende Dekor, der fast ausschließlich in den Gesimsleisten und den Fensterparapets angebracht ist (z.B. Wohnhaus Wien 6, Luftbadgasse 5, 1854). Bezeichnend für die Übergangsphase der 50er Jahre des 19.Jahrhunderts werden auch noch typisch biedermeierliche Details, wie halbrund vorkragende Fenster, zum Einsatz gebracht (Wohnhaus Wien 6, Hofmühlgasse 9, 1859).

Große Bedeutung kommt Josef Sturany sen. vor allem als Begründer der berühmten Baumeisterdynastie zu.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1854Miethaus, Wien 6, Luftbadgasse 5 (Aufstockung und Neufassadierung)
1855Miethaus, Wien 6, Hofmühlgasse 11/Sandwirtgasse 2
1857Miethaus, Wien 9, Türkenstraße 23 (Entw.: Leopold Walter)
1859Miethaus, Wien 6, Hofmühlgasse 9
1860Miethaus, Wien 5, Rüdigergasse 3 (abgerissen)
1861Miethaus, Wien 6, Liniengasse 38 (abgerissen)
1861Miethaus, Wien 6, Otto Bauer-Gasse 23
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Matrikenstelle (Pfarre Schottenfeld); Archiv der Baumeisterinnung
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Sekundärquellen

LITERATUR:
A. Caravias: Wiener Baukunst 1848–1859. Diss. TH Wien 1944
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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