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Carl Adalbert Haas

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 4.11.1857 - † 11.05.1926
Geschlecht: m
Geburtsort: Horni Stropnice?
damaliger Name: Egernsee (ev. Vorort von Horni Stropnicce), Bez. Kaplitz, Böhmen
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Adalbert Haas, Baupolier und Hausbesitzer
Mutter: Katharina H., geb. Rezak († 1925 Wien)
Ehe (1886) mit Anna Karolina, geb. Walchshofer (1868-verst. nach 1954), Tochter eines Oberlehrers
Kinder: Carl Franz Josef (1887 Hernals-1954 Wien), Dipl.Ing., Baumeister; Anna (1889-1938); Maria (*1891); Margarethe (*1898); Paula (*ca. 1901); Ernestine (*ca. 1904)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1885Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
1908Ritterkreuz des päpstlichen St.Gregorordens
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Mitgliedschaften
ab 1885Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister uralte Haupthütte in Wien
ab 1897Verein der Baumeister in Niederösterreich
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Vita
Carl Haas wurde 1857 in Böhmen als Sohn eines Hausbesitzers geboren. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Nach dem Erwerb der Baumeisterkonzession im Jahr 1885 eröffnete Haas seine Baukanzlei im damaligen Wiener Vorort Hernals. Neben der Planung und Ausführung von Miethäusern dürfte Haas aber auch Leistungen für die Kirche erbracht haben, da er 1908 mit dem Ritterkreuz des päpstlichen St.Gregorordens ausgezeichnet wurde. Carl Haas‘ Sohn, Carl Franz Josef, studierte an der Technischen Hochschule und ergriff ebenfalls den Baumeister- und Architektenberuf. Ob eine Zusammenarbeit erfolgte, ist nicht bekannt.

Carl Haas starb im 69.Lebensjahr und wurde auf dem Hernalser Friedhof in Wien 17 bestattet.
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Stellenwert
Heute sind nur mehr sehr wenige Bauten des architektonischen Œuvres des Stadtbaumeisters Carl Haas bekannt. Zwischen dem letzten Jahrzehnt des ausgehenden Jahrhunderts bis knapp vor dem Ersten Weltkrieg entstanden Miethäuser und eine Mietvilla für den heutigen 17. und 18.Wiener Gemeindebezirk. Dem Charakter der Vororte entsprechend waren sie viergeschossig angelegt und mit traditioneller Geschosseinteilung versehen.

Bei der Planung des Miethauses Wien 17, Hernalser Hauptstraße 125 / Wichtelgasse 79 (1891) wählte Carl Haas eine ungewöhnliche Lösung. Eine am Gebäudeeck in einer Kehlung eingestellte korinthische Säule verbindet Haupt- und Oberzone. Der üppige barockisierende Dekor weist Kopf- und Maskenformen auf. Die zwischen den Fenstern des zweiten Obergeschosses angebrachte bandartige Verklammerung zwischen den Fensterachsen im Bereich der Oberlichten entspricht einer Formulierungsweise, die im Wiener Späthistorismus öfter zu beobachten ist. Das stuckierte Foyer ist für einen Vorort eher unüblich mit Kuppelgewölben ausgestattet. Auch das Miethaus Wien 17, Jörgerstraße 41-43 / Bergsteiggasse 29A (1892) zeichnet sich durch einen eher ungewöhnlichen dreieckigen zurückversetzten Erkerabschluss aus. Im reichen Dekor der Giebel befinden sich ebenfalls Kopfformen. Beiden Miethäusern gemein ist das schmale attikaartige Geschoss, das der Dachbodenbelichtung dient. Die 1913 erbaute Villa in Wien 18, Wurzingergasse 4 ist durch einen Mittelerker mit abgerundeten Ecken gegliedert. Der flache Dekor weist sowohl florale als auch geometrisierende secessionistische Elemente auf.

Haas Carl zählt zu den Architekten, deren Wurzeln im Späthistorismus lagen und die den Übergang zum Secessionismus auf sehr individuelle Art und Weise vollzogen. Trotz fehlender Dokumentation ist auf Grund der formalen Qualität seiner Bauten eine fundierte Ausbildung anzunehmen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1891Miethaus, Wien 17, Hernalser Hauptstraße 125 / Wichtelgasse 79
1892Miethaus, Wien 17, Jörgerstraße 41-43 / Bergsteiggasse 29A
1913Mietvilla, Wien 18, Wurzingergasse 4

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1910-13Portiunkulakirche, Maria Gugging bei Klosterneuburg, NÖ
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; Grabmal (Friedhof Hernals, Wien 17); TUWA; WStLA (Meldeanfrage; Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Sohn: Dipl.Ing. Carl Franz Josef Haas: geb. 30.11.1887 Hernals - 01.03.1954 Wien
Ausbildung: 5 Jahre Volksschule, 7 Jahre Realschule;
1908/09-1912/1913 Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Wien (I.Staatsprüfung 1911; 2.Staatsprüfung 1914: Titel Ing.); Erwerb des Titels “Dipl.Ing.” nach 1938 ?
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 19.07.2019
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