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Max Haupt

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 26.04.1870 - † 20.12.1932
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Ing.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Josef Haupt, Stadtbaumeister, beeideter Schätzmeister im Baufach (1839-1914)
Bruder: Robert Haupt, Architekt und Stadtbaumeister (1874-1940)
Erste Ehe mit Anna H., geb. Bimon (1876-1905); Tochter aus dieser Ehe Anna, verw. Klein, wiederverh. Lindner (1903-1956)
Zweite Ehe 1930 mit Mathilde H., geb. Schrott
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1887/88Absolvent der Staatsgewerbeschule Wien 1 (Höhere Gewerbeschule, Bautechnische Abteilung)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1895Baumeisterkonzession (Baufirma beschäftigte 1908 bei Betrieb ca. 200 Arbeiter)
1910-1912Geschäftsführer der Österreichisch-Ungarischen Terranova-Verwertungsges.m.b.H. (Handel mit Baumaterialien)
ab ca.1910Gerichtlich beeideter Bausachverständiger und Schätzmeister
1919-1923Geschäftsführer der Ersten Tullner Getreidemühle Androsch & Co, Gesellschaft m. b. H., St. Pölten (mit Franz Androsch, Hausbesitzer in Tulln und Alexander Haupt in Tulln)
1924Sachverständiger in Eisenbahnenteignungsfällen
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Auszeichnungen und Ämter
1914-1917Mitglied des Verwaltungsrates der ZIAG-Ziegel-Industrie A.G., Wien
1921-1924Mitglied des Vorstandes der Gewerblichen Baustoffverwertungs-Aktien-Gesellschaft, Wien
1922-1927Mitglied des Verwaltungsrates der Bau-Markt-Aktien-Gesellschaft, Wien (ab 1924 Präsident)
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Mitgliedschaften
ab 1895Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister uralte Haupthütte in Wien
ab 1897Verein der Baumeister in Niederösterreich
1907-1914Wiener Bauhütte (teilnehmendes Mitglied)
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Vita
Max Haupt stammte aus der kinderreichen Familie des Wiener Stadtbaumeisters Josef Haupt (1839-1914) aus Wien-Währing. Nach dem Abschluss der vierjährigen Ausbildung an der Staatsgewerbeschule in Wien 1 im Jahre 1888 wird er erst durch den Erwerb der Baumeisterkonzession im Jahr 1895 wieder fassbar. Während seiner ersten Berufsjahre als Architekt und Baumeister war Haupt am selben Betriebsstandort in Wien 18 wie sein Vater tätig. Ab etwa 1907 verlegte er seine Kanzlei und Baufirma nach Wien 18, Edelhofgasse 27. Dadurch arbeitete Haupt wahrscheinlich des öfteren als Bauunternehmer mit dem Architekten Karl Badstieber (1875-1942) zusammen, der ebenfalls in diesem Haus sein Atelier hatte.

Max Haupt selbst entwarf neben einigen einfachen Villen hauptsächlich Wohn- und Geschäftshäuser für den 18. Wiener Gemeindebezirk und trat auch des öfteren als Bauherr auf. Zusätzlich war Haupt von 1910 bis 1912 als Geschäftsführer einer Handelsgesellschaft für Baumaterialien und ab ca. 1910 bis zu seinem Lebensende als gerichtlich beeideter Bausachverständiger und wie auch schon sein Vater als beeideter Schätzmeister tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg ist nur ein privater Bauauftrag in Zusammenarbeit mit dem Architekten Gustav Abend für eine schlichte Villa in Wien 18 bekannt. Wenig Erfolg war Haupt als einer der Geschäftsführer der Ersten Tullner Getreidemühle beschieden; die Gesellschaft wurde 1923 aufgelöst. Nebenbei war Max Haupt Vorstandsmitglied mehrerer Aktiengesellschaften.

Max Haupt starb im 62. Lebensjahr und ist in dem von Karl Badstieber 1905 entworfenen Grab für die Familie Haupt-Bimon am Döblinger Friedhof in Wien 19 begraben.
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Stellenwert
Das heute bekannte Hauptwerk des Architekten Max Haupt entstand zwischen 1905 und den Anfängen des Ersten Weltkrieges. Der Architekt entwarf drei bis viergeschossige Mietshäuser, die den lokalen Gegebenheiten in den Vororten Wiens angepasst waren. Unter Beibehaltung des traditionellen Fassadenschemas mischte Haupt meist secessionistisches Formengut mit Elementen des Heimatstils. Bei seinem größten Bau, dem Selma-Hof (Wien 19, Billrothstraße 20 / Hardtgasse 2-4, erb. 1907) flossen zusätzlich Elemente der Wiener Werkstätte ein. In der Phase bis etwa 1910 sind für Max Haupt zunächst wellenförmige und später geradlinige Gesimsbänder mit kleinen Zackenbildungen typisch (Wien 18, Bastiengasse 81, 83, 85).
Nach 1910 entstanden, abgesehen von einem repräsentativeren Wohnhaus in späthistoristisch secessionistischen Formen mit Erkern (Wien 18, Sternwartestraße 25 / Edelhofgasse 32, erb. 1912), eher schlichtere Zinshäuser. Die meist flach gehaltenen Fassaden wurden mit neoklassizistischen Details und Wiener Werkstättendekor (Wien 18, Herbeckstraße 41 / Witthauergasse 4) bzw. nachhistorisierenden barocken Formen ausgestattet (Wien 18, Michaelerstraße 8).
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1904-1912Blockrandverbauung, Wien 18, Scheibenbergstraße 8-22 (Entw. Karl Badstieber; BH+Ausf.)
1905Miethaus, Wien 18, Herbeckstraße 88-90 (Entw. Karl Badstieber; Ausf.)
1905Miethaus, Wien 18, Herbeckstraße 98 (Entw. Karl Badstieber; BH+Ausf.)
1905Zinshaus, Wien 18, Lacknergasse 110 / Währinger Straße 155
1905Miethaus, Wien 9, Schubertgasse 20 (Entw.+Ausf.)
1906Miethaus, Wien 18, Edelhofgasse 27 / Sternwartestraße 28 (Entw. Karl Badstieber; BH+Ausf.)
1906Miethaus, Wien 18, Gymnasiumstraße 32 / Sternwartestraße 30
1907Miethaus, Wien 18, Bastiengasse 71
1907Selma-Hof, Wien 19, Billrothstraße 20 / Hardtgasse 2-4
1908-1912Häuser, Wien 18, Wallrißstraße 83-89 (Entw. Karl Badstieber; BH+Ausf.)
1910Villa ?, Wien 18, Bastiengasse 85
1910Villa, Wien 23, Kaserngasse 24 (Umbau)
1911-1912Doppelmiethaus, Wien 18, Bastiengasse 81, 83
1912Zinshaus, Wien 18, Sternwartestraße 25 / Edelhofgasse 32 (Entw.+Ausf.)
1914Zinshaus, Wien 16, Wattgasse 38 (Entw.+Ausf.)
1914Wien 18, Herbeckstraße 41 / Witthauergasse 4 (Entw.+Ausf.)
1915-1916Miethaus, Wien 18, Michaelerstraße 8 (mit R. Jordan)
1926Villa, Wien 18, Eckpergasse 34 (mit Gustav Abend)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1904-1906Viktualienhalle, Wien 3, Invalidenstraße 2 (Planung Stadtbauamt: J. Klingsbigl; Ausf.)
1908-1909ehemal. NÖ Landes-Zentralkinderheim (heute zum Teil Frauenklinik Semmelweis) in Wien 18, Bastiengasse 36-38 (Projektoberleitung: Franz Berger; Ausf., mit Karl Limbach)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
um 1911Ausflugsrestaurant Sofienalpe, Wien (mit Karl Badstieber, 1911-1912 leicht verändert von Eduard Zotter gebaut)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Meldeanfrage, Verlassenschaftsabhandlung, Handelsregisterakte)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift zur 50-Jahrfeier der technischen gewerblichen Bundeslehranstalt Wien 1. 1880-1930. Wien 1930
R. Hanel: Jahrbuch der österreichischen Bau-Industrie und Industrie der Steine und Erden. Glas und Porzellan. Wien 1908
I. Podbrecky / M. Kristan: Menschen. Schicksale. Monumente. Döblinger Friedhof Wien. Wien 1990, S.198f, Abb.105
M. Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Bd.11, Wiesbaden 1979. (Viktualienhalle, 215)
F. Woraczek: Das n.-ö. Landes-Zentralkinderheim in Wien. In: ZÖIAV 63.1911, S.337-345

HINWEISE AUF WERKE:
WBIZ
29.1912, S.381ff; S.385 (Restaurations- und Wirtschaftsgebäude auf der Sophienalpe; mit Karl Badstieber)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jh. Nendeln 1977
Zentralblatt für die Eintragungen in das Handelsregister in Österreich
18.1919, S.1341, Nr. 17 607; 22.11.1919 / 22.1923, Nr. 7374, 16.6.1923 (Erste Tullner Getreidemühle)
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Anmerkungen
Divergierende Geburtsdaten: 26. 04. 1875 (Meldeanfrage WStLA); 26. 04.1870 (Verlassenschaftsabhandlung WStLA)

Achleitner III/2 gibt bei Wien 18, Scheibenbergstraße 8-22; Wien 18, Herbeckstraße 98 und Wien 18; Edelhofgasse 27 als Architekten Max Haupt an.
Dehio 1996 gibt bei Wien 18, Herbeckstraße 88 - 90 Max Haupt als Architekten an.
Es ist aber in diesen 4 Fällen Karl Badstieber als planender Architekt festzuhalten.
vgl. M. Kristan: Karl Badstieber. In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung. Wien 44.1992, S.7ff
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 09.09.2008
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