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Alexander Osterberger

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 06.12.1877 - † 05.11.1946
Geschlecht: m
Geburtsort: Ptuj
damaliger Name: Pettau, Steiermark
Land: Slowenien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Franz Osterberger, Hotelier u. Realitätenbesitzer
Mutter: Konstantia Reissmüller
Ehe (1920) mit Rosa Hein (1889-1972)
2 Söhne
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1919Baumeisterkonzession
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Mitgliedschaften
o.J.Genossenschaft der Baumeister in Wien
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Vita
Alexander Osterberger wurde 1877 in Pettau als Sohn eines Hoteliers und Realitätenbesitzers geboren. Sowohl über seine schulische wie auch seine fachliche Ausbildung fehlen jegliche Informationen. Es bleibt daher ungewiss, ob er eine praxisorientierte Lehre bei einem Baumeister absolvierte oder aber theoretisch an einer dafür geeigneten Institution ausgebildet wurde. Auch Nachweise über den Beginn seiner beruflichen Tätigkeit und ab wann er in Wien ansässig wurde, sind nicht vorhanden. 1912 errichtete er jedoch zwei Wohnbauten in Wien, was die Annahme nahelegt, dass er schon einige Zeit hier lebte und arbeitete. Beide Gebäude wurden für christliche Kongregationen erbaut.

Wie Alexander Osterberger die Zeit des Ersten Weltkriegs verbrachte, ist nicht bekannt. 1919 erhielt er die Baumeisterkonzession und im Jahr darauf heiratete er Rosa Hein, eine Tochter des bekannten Wiener Baumeisters und Bauunternehmers Anton Hein (1854-1926). 1920 erhielt Osterberger auch den Auftrag, in einem Haus seines Schwiegervaters (Wien 1, Bauernmarkt 22 / Rotgasse) das Erdgeschoss für das „Imperial-Kino“ umzugestalten. Für die folgenden zehn Jahre fehlen wiederum jegliche Daten über eine Tätigkeit Osterbergers. Um 1930 erwarb er dann mit dem Architekten Siegfried Drach Baugründe im 3.Wiener Gemeindebezirk, um darauf gemeinsam zwei Wohnbauten zu errichten. Weitere Bauten Alexander Osterbergers sind nicht mehr registriert.

Einen Monat vor seinem 69.Geburtstag starb Alexander Osterberger in Wien und wurde am Zentralfriedhof beerdigt. Seine Witwe führte sein Gewerbe noch einige Zeit als Witwenbetrieb weiter.
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Stellenwert
Die ersten, 1912 von Alexander Osterberger erbauten Wohnhäuser zeigen einen konventionellen, dreizonigen Fassadenaufbau, beim Fassadendekor jedoch eine unterschiedliche Formensprache. Für das Haus Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 4 wählte Osterberger klassizierende Formen. Nur an der geschwungenen Metallhaube über dem Hauseingang und den Aufsätzen der Portalanlage für das Apothekergeschäft wurden Stilelemente verarbeitet, wie sie die Wiener Werkstätten für ihre Erzeugnisse entwickelt hatten. Bei der Fassadendekoration des zur gleichen Zeit errichteten Hauses in Wien 8, Lange Gasse 50 hält sich die Ornamentik weitgehend an stilistische Motive der Wiener Werkstätten.

Völlig anders stellen sich dagegen die Wohnhäuser in Wien 3, Neulinggasse 50 und 52 (1931 und 1935) dar, sie können als Beispiel dafür gelten, wie sich die stilistische Auffassung in den dazwischen liegenden 20 Jahren gewandelt hatte. Statt Schmuck und Dekor waren nun sachliche und funktionelle Richtlinien für den Wohnbau ausschlaggebend. Beide Häuser weisen schlichte, ornamentlose Fassaden auf, die in den vier Hauptgeschossen von vorspringenden Mauerkuben und Balkonen plastisch durchgegliedert werden. Zwei zurückgestufte Attikageschosse ermöglichten die Anlage von Terrassen. Bemerkenswert sind das mit Stahlblech verkleidete Foyer und die völlig verglaste Wand an der Hofseite, hinter der die funktional angelegten Wohnungen über ein Laubengangsystem erschlossen werden. Modernität in der Ausstattung beweist auch die Anlage einer Tiefgarage.

Da sich eine kontinuierliche Stilentwicklung Alexander Osterbergers auf Grund fehlender Informationen über sein Bauschaffen nicht aufzeigen lässt, bleibt es Spekulation, ob der stilistische Sprung vom Dekorativen zum Funktionellen seinem Partner Siegfried Drach oder der allgemein veränderten Stilauffassung im Bauen zuzuschreiben ist.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1912Miethaus d. Klosters St.Elisabeth, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 4
1912Miethaus „Herrgottsbrunnenhaus“, Wien 8, Lange Gasse 50 (f. Konv. d. Barmh. Brüder)
1931Miethaus, Wien 3, Am Modenapark 10 / Neulinggasse 50 (mit Siegfried Drach, Stiegenhaus verändert)
1935-1938Miethaus, Wien 3, Neulinggasse 52 / Salesianergasse 11 (mit Siegfried Drach)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1920Portalbau für „Imperial-Kino“, Wien 1, Bauernmarkt 22 (verändert und verfallen)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Meldearchiv, Verlassenschaftsabhandlung); Matrikenarchiv Pfarre St.Stephan
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Die Landstraße. Wien 1921
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
ÖKT XLI: G. Hajos, D. Heinz, R. Oettinger: Die Kunstdenkmäler Wiens. Die Kirchen d. 3. Bezirks. Wien 1974
O. Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien/München 1966

HINWEISE AUF WERKE:
Österreichische Kunst
9.1938, H.2, S.16 (Wohnhaus Wien 3, Neulinggasse / Ecke Salesianergasse)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Arch. Wien
Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Jutta Brandstetter
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 08.04.2008
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