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Adolf Jäger

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 18.05.1867 - † 27.07.1935
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Hernals bei Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Jaeger
Religionsbekenntnis: Evang. A.B.
Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Martin J. (ca.1836/37-1902), Bauunternehmer
Mutter: Margaretha, geb. Neider (?) (ca.1842-1901)
Geschwister: Martin (ca.1865-1908); Fanny, verehel. Richter (*ca.1864); Laura, verehel. Schleifer (*ca.1874); Gisa, verehel. Swoboda (*ca.1876); Rosa, verehel. Schott (*ca.1880)
Ehe (1910) mit Anna, geb. Müller (1869-1919)
kinderlos
Bürogemeinschaft: 1894-1901 mit Theodor Bauer, Wien 18, Währinger Gürtel 51
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1888Abschluss der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Baumeisterkonzession
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Vita
Adolf Jäger wurde im Jahr 1867 in Wien geboren. Er besuchte die Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule und erlangte nach den üblichen Praxisjahren die Baumeisterkonzession. Jäger scheint zunächst in Marienbad, Böhmen, dem heutigen Marianske Lazne, tätig gewesen zu sein, denn laut der Wiener Bauindustriezeitung hat er einige „vorzügliche Wohnhäuser“ in Marienbad erbaut (WBIZ 1892). In den Jahren 1898 bis 1901 führte Jäger mit Theodor Bauer ein gemeinsames Bauunternehmen. Ab dem Jahr 1901 war er selbständig tätig und führte Bauprojekte anderer Architekten aus, fungierte jedoch nach wie vor auch selbst als Planverfasser. Jäger trat auch als Bauherr auf, und laut der Festschrift der Staatsgewerbeschule zur 50 Jahr-Feier soll er auch „Bergwerksbesitzer“ gewesen sein.

Adolf Jäger starb im 68.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Adolf Jäger projektierte in Wien ausschließlich Wohn- und Geschäftshäuser. Beim formalen Aufbau der Gebäude folgte er dem späthistoristischen dreizonigen Schema. Allgemein kennzeichnend für seine Fassaden sind die symmetrische Gestaltung (z.B. Wohn- und Geschäftshaus, Wien 6, Gumpendorferstraße 32, 1899), die Abflachung der Ecken bei Häusern, die von zwei Straßenzügen begrenzt werden (z.B. Miethaus, 8, Kochgasse 7 / Mölkergasse 1, 1900) sowie der zurückhaltende Einsatz barockisierender, selten auch secessionistischer Motive. Zum Teil setzen schmale Erker Akzente (Wohn- und Geschäftshaus, 6, Worellstraße 4, 1908), zum Teil sind die flachen Fassaden durch regelmäßige Fensterachsen rhythmisiert und nur durch verschieden gestaltete Fensterüberdachungen belebt (Miethaus, 5, Schönbrunnerstraße 44). Kräftige Gesimsbänderungen, die zum Teil auch das Sockelgeschoß unterteilen, verleihen den Häusern eine abgestimmte Proportionalität (6, Fillgradergasse 10, 1909).

Adolf Jägers Bauten zeichnen sich durch gediegene Ausführungen aus, allerdings selbst im Vergleich zu vielen anderen Wohnbauten dieser Zeit auch durch besonders traditionelle Formulierungen. Die durchaus beachtliche Auftragslage Jägers in der kurzen Zeit zwischen 1894 und 1914 bestätigt jedoch, dass in der prosperierenden Hauptstadt der Donaumonarchie nicht zuletzt die Fähigkeit zur kostengünstigen Realisierung von Bauprojekten ausschlaggebend für die Akquirierung von Aufträgen war.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
vor 1892Villa Quisisana, Marienbad, Böhmen / Marianske Lazne, CZ
1893-1894Wohnhaus „Jägerhof“, Wien 9, Porzellangasse 22-22a (mit Ferd. Feldegg)
1894Miethaus, Wien 5, Ramperstorffergasse 29 (mit Theodor Bauer)
1894Miethaus, Wien 5, Ramperstorffergasse 31 / Siebenbrunnengasse 25 (mit Theodor Bauer)
1895Miethaus, Wien 5, Schönbrunnerstraße 44 (mit Theodor Bauer)
1898Miethaus, 4, Schönburgstraße 34 (mit Theodor Bauer, Dekor reduziert)
1898Mierhaus, Wien 5, Kohlgasse 42 (mit Theodor Bauer, Dekor reduziert)
1899 Wohn- und Geschäftshaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 32
1900 Haus „Zum Erzherzog Carl“, Wien 8, Kochgasse 7 / Mölkergasse 1
1903-1904 Miethaus, Wien 15, Neubaugürtel 29
1908 Wohn- und Geschäftshaus, Wien 6, Worellstraße 4 / Loquaiplatz 11
1909 Mietshaus, Wien 6, Theobaldgasse 15 / Fillgradergasse 10
1912-1914 Miethaus, Wien 9, Porzellangasse 14-16 (Dekor entfernt)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Adler (Parte); WStLA (Meldearchiv, Todesfallsanzeige, Totenschaubefund Verlassenschaftsakt); Archiv Baumeisterinnung; MA 43 (Friedhofsdatenbank, Grabprotokoll Zentralfriedhof); Kirchenamt A.B.-Matrikenreferat
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s. Wien 1976

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
1.1895, S.20, T.19 (Jägerhof, Wien 9, Porzellangasse)
22.1919, T.2a (Wohnhaus 9, Porzellangasse 16)

WBIZ
9.1892, S.324, T.64 (Villa Quisisana, Marienbad)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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