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Ferdinand Kaindl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 02.03.1884 - † 23.02.1946
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Simmering bei Wien, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Ferdinand K. sen., Baumeister in Simmering, Baurat (1824-1901)
Mutter: Barbara, geb. Köttner
Bruder: Wilhelm (1880-1926)
Ehe (1909) mit Alexandrine Herzog (1884-1960)
Sohn: Erich Otto (1912-1979) Architekt
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1903Abschluss Höhere Staatsgewerbeschule Wien (Bautechnische Abteilung)
1905-1908Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Otto Wagner)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab ca.1910als Architekt tätig
1914-1918Militärdienst ?
o.J.Zivilarchitekt
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Mitgliedschaften
ab 1919Wiener Bauhütte
o.J.Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Ferdinand Kaindl wurde 1884 als Sohn eines Baumeisters in Simmering (damals eine eigene Gemeinde, die nicht zu Wien gehörte) geboren. Der Vater, ursprünglich aus Böhmen, hatte es vom einfachen Polier zu einem renommierten Fachmann in seiner Branche gebracht (u.a. war er ein anerkannter Schätzmeister und führte den Titel „k.k. Baurat“). Als der Vater relativ früh verstarb, war Kaindl noch zu jung, um den elterlichen Betrieb zu übernehmen, und die Firma wurde in der Folge aufgelöst. Seine fachliche Ausbildung erhielt Ferdinand Kaindl an der Höheren Staatsgewerbeschule und im Anschluss daran studierte er an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Otto Wagner. Obwohl Kaindl in seiner Akademiezeit keinen Schulpreis erhalten hatte, wurden seine Schulentwürfe mehrfach publiziert.

Über Kaindls Tätigkeit in den ersten Jahren nach seinem Studienabschluss ist nichts bekannt. Da keinerlei Bauten in Wien aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg dokumentiert sind, scheint ein längerer Aufenthalt in Nordmähren oder Österreichisch Schlesien in diesen Jahren nicht ganz ausgeschlossen. Während des Ersten Weltkriegs höchstwahrscheinlich eingerückt, ist Kaindl jedenfalls erst ab den 20er Jahren in Wien als Architekt nachweisbar. Aufgrund des Umstands, dass nur sehr wenige Bauten unter seinem Namen überliefert sind, dürfte er sich weitgehend auf Umbauten beschränkt oder in einem größeren Büro gearbeitet haben.

Kaindl, der einen Sohn hatte, der gleichfalls Architekt war, ist im 61.Lebensjahr in Wien gestorben.
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Stellenwert
Wie bei vielen der Schüler Otto Wagners ist auch das Œuvre von Ferdinand Kaindl äußerst schmal und die wenigen dokumentierten Werke hinterlassen ein sehr uneinheitliches Bild.

Während ein Hotelentwurf aus seiner Akademiezeit den frühen funktionalistischen Tendenzen der Wagner-Schule verpflichtet ist, realisierte Kaindl nur kurze Zeit später eine Villa in Gräfenberg (damals Österr. Schlesien) im betonten Heimatstil mit Walmdach und wuchtigem Hausteinsockel. Diese Diskrepanz lässt sich auch bei den wenigen in der Zwischenkriegszeit errichteten Bauten beobachten. Die Ende der 20er Jahre errichtete, relativ kleine Wohnhausanlage der Gemeinde Wien (Wien 2, Ybbsstraße 31) zeigt einen explizit expressionistisch-romantischen Duktus in der dekorativen Durchgestaltung der Fassade. Nur drei Jahre später plante Kaindl sein eigenes Wohnhaus (Wien 13, Felixgasse 95) im damals aktuellen Formenvokabular der Neuen Sachlichkeit, das sich insbesondere in einem kubischen Baukörper manifestiert, der von einem Flachdach abgeschlossen und nur durch ein Fensterband akzentuiert wird.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1910Landhaus in Gräfenberg / Jesenik, CZ
1927WHA d. Gem.Wien, Wien 2, Ybbsstraße 31-33
1931Einfamilienhaus (Wohnhaus des Architekten), Wien 13, Felixgasse 95

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1908Hotel (Schulentwurf)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK; Pfarre Alt-Simmering (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
Festschrift zur 50-Jahrfeier der techn.gewerbl. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1903
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
14.1908, S.77 (Hotel, Schulentwurf)

Wiener Bauindustriezeitung
29.1912, S.274ff (Landhaus in Graefenberg)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005

INTERNETLINKS:
www.dasrotewien.at
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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