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Richard Krisch

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 21.12.1877 - † 18.09.1940
Geschlecht: m
Geburtsort: Cieszyn / Cesky Tesin
damaliger Name: Teschen, Österr.Schlesien
Land: Polen / Tschechien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
Religionsbekenntnis: o. rel. Bek.
Berufsbezeichnung: Architekt, Baumeister
Familiäres Umfeld: Eltern: Richard und Maria Krisch
Geschwister: Heinrich (*ca. 1884), Felix (*ca. 1886)
Ehe mit Anna Tilzer (*ca. 1888)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1896-1897k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1 (Werkmeisterschule)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1913Baumeisterkonzession Wien
1913-1914Baumeisterkonzession für Mödling
ca.1925Geschäftsführer der Fa. Emanuel Slama
1928Ausgleichsverfahren (im selben Jahr eingestellt)
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Mitgliedschaften
ab 1913Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmetzmeister uralte Haupthütte Wien
1913-1914Genossenschaft der Bau-, Maurer und Steinmetzmeister zu Perchtoldsdorf, NÖ
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Vita
Richard Krisch wurde 1877 in Teschen in Österreichisch-Schlesien geboren. Im Jahr 1897 beendete er die Werkmeisterschule an der k.k. Staatsgewerbeschule in Wien 1. Erst im Jahr 1913 wird Krisch durch die Erlangung der Wiener Baumeisterkonzession wieder fassbar. Etwa zeitgleich entwarf der Architekt für den 13. und 14.Wiener Gemeindebezirk einige Villen und ein Wohnhaus. Zwischen 1913 und 1914 besaß Krisch auch die Baumeisterkonzession für Mödling.

Nach dem Ersten Weltkrieg sind keinerlei Bauten von Richard Krisch bekannt. Das Jahrbuch für das Baugewerbe von 1925 vermeldete, dass Richard Krisch bei der Baufirma Emanuel Slama in Wien als Geschäftsführer tätig war. 1928 wurde ein Ausgleichsverfahren über das Vermögen des in Wien als Architekt und Baumeister gemeldeten Richard Krisch eingeleitet, das jedoch wieder eingestellt wurde. Etliche Indizien weisen darauf hin, daß Krisch nach dem Krieg bis etwa 1935 in Mödling wohnhaft war. Eine Verwandtschaft zu dem in Mödling lebenden Architekten und Stadtbaumeister Karl Krisch (1861-1915) kann nach dem derzeitigen Wissensstand jedoch nicht nachgewiesen werden. Erst ab ca. 1936 scheint Krisch mit einer Wohnadresse in Wien 12 und einer Adresse seiner Baukanzlei in Wien 13 wieder in Wien auf.

Richard Krisch starb im 63.Lebensjahr und wurde auf dem Friedhof Südwest in Wien 12 begraben.
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Stellenwert
Richard Krisch wird als Architekt nur knapp vor dem Ersten Weltkrieg in Wien greifbar. Für den Gipsdielenfabrikanten und Baufirmenbesitzer Emanuel Slama (1868-1928) entwarf Krisch 1913 zunächst ein viergeschossiges Wohnhaus in Wien 13 (Einsiedeleigasse 5) aus einer Mischung von Elementen des Heimatstils und der Wiener Werkstätte. Die Bekanntschaft mit Slama trug Krisch etwa zeitgleich Aufträge für vier Villen in einer siedlungsähnlichen Anlage in Oberbaumgarten (Wien 14, Westermayergasse 2-5, 1913-1915) ein, deren Entstehung Slama offenbar initiiert hatte. Krisch plante die zweigeschossigen Einfamilienhäuser mit zum Teil segmentbogigen Fassaden, Erkern, durch Flachkuppeln gedeckte Säulenloggien und hohen Mansarddächern mit Fenstern. Die Oberlichten der Fenster sind nach Art der Wiener Werkstätte unterteilt.
Für Slama entstand in Wien 14, Lautensackgasse 16 (1914) eine weitere Villa, die in ihren Bauformen an die Siedlung in Oberbaumgarten erinnert.

Richard Krisch ist auf Grund der konservativen Auffassung der jeweiligen Bauaufgaben als Späthistorist einzuordnen. Die Bauten in der Villensiedlung in Oberbaumgarten weisen durch ihre architektonische Gestaltung darauf hin, dass Krisch nach dem Abschluss der Werkmeisterschule noch weitere ausgezeichnete Lehrer und Ausbildner gehabt haben mag.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1913-1914Miethaus, Wien 13, Einsiedeleigasse 5 / Trazerberggasse 2 (BH: Emanuel und Marie Slama; Entw.: Richard Krisch; Ausf.: Emanuel Slama)
1913-1915Villa, Wien 14, Hellmesbergergasse 8 / Westermayergasse 2 (BH+Entw.: Anna und Richard Krisch; Ausf.: Emanuel Slama)
1913-1915Villa, Wien 14, Westermayergasse 3 (BH+Ausf.: Emanuel Slama; Entw.: Richard Krisch)
1913-1915Villa, Wien 14, Westermayergasse 4 (BH: Karoline und Arnold Glänzer; Entw.: Richard Krisch; Ausf.: Emanuel Slama)
1913-1915Villa, Wien 14, Westermayergasse 5 (BH: Friedrich Zamponi, Entw.: Richard Krisch; Ausf.: Emanuel Slama)
1914Villa, Wien 14, Lautensackgasse 16 (mit Emanuel Slama)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK; Archiv Baumeisterinnung; Archiv Stadtgemeinde Mödling (Anfrage); WStLA (Meldeanfrage)
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Sekundärquellen

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
Festschrift zur 50 Jahr-Feier der Techn. gew. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930
Jahrbuch für das Baugewerbe 1.1925. Wien 1925
Zentralblatt für die Eintragungen in das Handelsregister in Österreich 27.1928, S.76, Nr.1644 / S.425, Nr.8447
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Anmerkungen
Karl Krisch: 22.10. 1862 Wien - 8. 11. 1915 Mödling; Architekt und Stadtbaumeister, gerichtlich beeideter Schätzmeister; Sohn eines Baumeisters in Mödling, Scheffergasse 4
k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1; WS 1880 Technische Universität Wien; Akademie der bildenden Künste Wien: Architekturschule Prof. Hansen 1880-1882; Pause von 5 Semestern; Prof. Hasenauer 1884-1886

Anfrage Stadtarchiv Mödling März 2006:
Karl Krisch (wohnhaft: 1902, 1906, 1915 Mödling, Scheffergasse 4; kein Hinweis auf eine Baufirma)
Richard Krisch: 1919 wohnhaft Mödling, Wiener Straße 31; 1935 Mödling, Brühlerstraße 39; keine Angaben über einen Betrieb
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 05.06.2008
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