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Karl Lubowsky

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 18.04.1876 - † 24.02.1921
Geschlecht: m
Geburtsort: Vitkov
damaliger Name: Wigstadtl, Österr.Schlesien
Land: Tschechien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Perchtoldsdorf, NÖ
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Ehe (1909?) mit Hermine L.
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1894-1896Werkmeisterschule
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1905Baumeisterkonzession
o.J.Gesellschafter d. Fa. K. Lubowsky und E. Urbanek, Kunststeinstufen Gmbh
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Vita
Nur wenige Daten geben Auskunft über Baumeister Karl Lubowsky. Er wurde 1976 in Wigstadtl, Österr.Schlesien geboren und absolvierte in Wien die zweijährige Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule. Es gibt keine Informationen darüber, wann er nach Wien kam, ob er vor der Werkmeisterschule bereits eine praktische Lehre durchlaufen hatte, und wo er nach deren Abschluss – er war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt – zu arbeiten begann. Knappe zehn Jahre später erhielt er, nach Ablegen der dafür erforderlichen Prüfung, die Baumeisterkonzession und ab 1907 trat er als selbständiger Baumeister auf.

Bei allen Miethausbauten, die von Lubowsky bekannt sind, waren er oder seine Frau auch die Bauherren. Alle entstanden in jenem Bereich des 15.Wiener Gemeindebezirkes, der ein Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Schmelz war und nach 1900 zur Verbauung freigegeben wurde. Lubowsky betätigte sich hier als Bauunternehmer, der ganze Miethausensembles errichtete. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bedeutete ein jähes Ende für die florierende Baubranche, und auch für Lubowsky sind keine weiteren Bauten mehr belegt.

Karl Lubowksy starb mit 45 Jahren an Herzversagen. Seine Firma wurde von seiner Frau Hermine als Witwenbetrieb fortgeführt.
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Stellenwert
Alle bekannten Miethausbauten Karl Lubowskys liegen sowohl zeitlich als auch räumlich eng beieinander: Sie entstanden zwischen 1912 und 1914 auf einem Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Schmelz im 15.Bezirk. Da sie, mehrere Parzellen umfassend, ganze Gruppen bilden, sind die Fassaden der einzelnen Häuser aufeinander bezogen oder – bei vis-a-vis liegenden Bauten – als Pendant ausgebildet. Bei seiner frühesten Häusergruppe (Wien 15, Hütteldorferstraße 50 / Holochergasse 39 und 41 / Plunkergasse 19) verbinden sich Formen und Gestaltungskriterien secessionistischen Bauens mit klassizierenden Schmuckmotiven. Das die Attikazone abschließende Wellenband mit begleitenden runden Scheiben entspricht ebenso wie der nach oben verlagerte Dekorationsschwerpunkt einer secessionistischen Fassadengestaltung, als Schmuckmotive wurden jedoch klassizierende Blattgirlanden, Medaillonformen und Balusterelemente verwendet.

Bei den ein Jahr später errichteten Bauten – zwei Häusergruppen, die die Kopfbauten der Pilgerimgasse bilden (Wien 15, Pilgerimgasse 1 und 2) – wurden für die Fassadengestaltung fast ausschließlich klassizierende Elemente und Formen herangezogen und von Lubowsky auf sehr eigenständige Weise eingesetzt. Das 1. und 2.Stockwerk wurden durch ein markantes Pfeiler-Brüstungs-Motiv hervorgehoben, bei dem kannelierte Pfeiler eine Brüstung mit halbzylinderförmigen Balustern tragen. Blumenkörbe (teilweise auch kugelige Knopfformen) zieren die bis in die Fensterreihe des 2.Stockwerks reichenden Brüstungspfeiler. Sonst sind die Fassaden ganz schlicht gehalten, lediglich die Seitenachsen sind durch Baywindows akzentuiert. Dem klassizierenden Formenrepertoire blieb Lubowsky auch bei seinen anderen Bauten treu, wenn auch keine Fassadengestaltung mehr eine solch „signifikante und eigenwillige Komposition“ (Achleitner) aufweist.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1912Miethausgruppe, Wien 15, Hütteldorferstraße 50 / Holochergasse 39 und 41 / Plunkergasse 19
1912-1914Miethaus, Wien 15, Pilgerimgasse 5
1912-1914Miethausgruppe, Wien 15, Pilgerimgasse 1 / Holochergasse 47 / Plunkergasse 18
1912-1914Miethausgruppe, Wien 15, Pilgerimgasse 2 / Holochergasse 49 / Löschenkohlgasse 1
1913Miethaus, Wien 15, Plunkergasse 20
1914Miethaus, Wien 15, Plunkergasse 22

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1914Kartonagenfabrik, Wien 17, Rosensteingasse 82
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv d. Baumeisterinnung; WStLA-Totenprotokolle
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift z.50 J.feier d.techn.gew.Bundeslehranst.Wien 1880-1930

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Jutta Brandstetter
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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