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Karl Wilhelm Schmidt

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 05.08.1883 - † 01.09.1972
Geschlecht: m
Geburtsort: Frankfurt a. Main
Land: Deutschland
damaliger Name: Deutsches Reich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Carl Wilhelm; Schmitt
Religionsbekenntnis: o. rel. Bek.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Ehe mit Ernestine Jokl (*1885)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.1925-1967in Wien als Architekt tätig
1939Befugnis zum Zivilarchitekten
1960Ruhen der Befugnis
1967Befugnis zurück gelegt
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Mitgliedschaften
o.J.Bund deutscher Architekten
o.J.Deutscher Werkbund
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Vita
Karl Wilhelm Schmidt wurde 1883 in Frankfurt a. Main geboren. Weder über seine Familie noch über seine Ausbildung ist etwas bekannt. Die Datenlage lässt vermuten, dass er möglicherweise in Deutschland studiert hat. Ab Mitte der 20er Jahre arbeitete er in Wien als Architekt, wobei er vor allem für den Fürsten Schwarzenberg einige größere Projekte ausführte. Daneben war er aber auch mit Wohnhäusern, Geschäftslokalen und Garagenbauten befasst.

Über Karl Wilhelm Schmidts Tätigkeit während des Zweiten Weltkriegs sind ebenfalls keinerlei Unterlagen vorhanden. Nach dem Krieg war er noch bis Ende der 60er Jahre aktiv, um sich schließlich aus dem Berufsleben zurückzuziehen. Karl Wilhelm Schmidt ist hoch betagt im 89.Lebensjahr in Wien gestorben.
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Stellenwert
Das dokumentierte Werk von Karl Wilhelm Schmidt ist relativ klein und erstreckt sich weitgehend auf die Zwischenkriegszeit und die ersten Nachkriegsjahre.

Bemerkenswert ist sein Wohnhaus „Zur goldenen Birn“ (Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 31), das in seiner funktionalistischen Ausrichtung der Idee des „Neuen Bauens“ verpflichtet ist. Der symmetrisch strukturierte Baukörper besticht durch seine harmonische Proportionierung, die insbesondere durch die zentrale Gruppierung der dreiteiligen, von Eckloggien gerahmten Fenster erzielt wird. Ganz anders hingegen präsentieren sich die im Auftrag des Fürsten Schwarzenberg errichten Bauten bzw. Projekte (z.B. Annex des Palais Schwarzenberg, Wien 3, Prinz Eugen-Straße 1-11), die sich einer Art von purifiziertem Neobarock befleißigen.

Von zeitgeschichtlichem Interesse sind darüber hinaus zwei andere Projekte Schmidts. Mitte der 30er Jahre publizierte er einen Entwurf für ein mehrstöckiges Parkhaus, das der beginnenden Motorisierung Rechnung trug und sich – wie auch das oben angeführte Wohnhaus – an der Formensprache der „Neuen Sachlichkeit“ orientierte. Allerdings scheint eine Mitarbeit Schmidts (Weihsmann, 2005) an der zeitgleich von Cäsar Karrer errichteten, mehrstöckigen „Astoria-Garage“ (eine der ersten Parkgaragen Wiens) aufgrund der starken Abweichung des Entwurfs, wenig plausibel. Ebenfalls im Kontext der aufkommenden Automobilisierung entwarf Schmidt das Verkaufslokal der Autofirma „Opel“ in dem von Adolf Loos errichteten weltberühmten Haus am Michaelerplatz. Dieses Vorhaben erfolgte nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland 1938 und die von Hakenkreuzen geschmückte Fassade, deren Geschäftszone von Schmidt weitgehend umgebaut worden war, wurde demgemäß für Propagandazwecke der NSDAP umfunktioniert.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1932Prototyp eines „Wachsenden Hauses“ in Holz (Frühjahrsmesse Wien)
1934-1935Wohn- und Geschäftshaus „Zur goldenen Birn“, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 31
1938Verkaufslokal der Fa.Opel, Wien 1, Michaelerplatz 3
1952-1953WHA d. Gem.Wien, Wien 19, Grinzinger Allee 54 / Huschkagasse (mit Rudolf Eisler)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1927-1929Umbau und Einrichtung eines Annexes d. Palais Schwarzenberg (Schweizer Botschaft), Wien 3, Prinz-Eugen-Straße 1-11
um 1930Schwarzenbergisches Reitinstitut, Wien 2, Prater-Venedigerau

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
um 1935Reihenhaussiedlung
1935Hochgarage (Projekt)
1936Verbauung des Schwarzenbergischen Reservegartens mit Einfamilienhäusern (Projekt)
1938Neugestaltung von Wien-Grinzing (Wettbewerb, außer Konkurrenz)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der KAIK; WStLA (Meldearchiv)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Carl Wilhelm Schmidt, Bauten und Projekte. In: Österr. Kunst 7.1936, H.12, S.5ff
H. Matis / D. Stiefel: Mit der vereinten Kraft d. Kapitals... Wien 1994

HINWEISE AUF WERKE:
Der Bau
9.1954, S.164 ( WHA Wien 19, Grinzinger Allee)

Moderne Bauformen
31.1932, S.298ff (wachsendes Haus)

Österreichische Kunst
9.1938, H.9, S.22f (Geschäftslokal d. Firma Opel, Wien 1, Michaelerpl.3)

profil
3.1935, S.302 (Assanierungsbau Wien 3, Landstr.31)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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