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Johann Karl Stadler

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 28.01.1871 - † 27.08.1917
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Reindorf bei Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: unbekannt
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Andreas St., Tischlermeister
Mutter: Klara, geb. Binder
Ehe (1903) mit Elisabeth Kreuzberger (1865-1956)
Tochter: Johanna (*1899), verh. Schuh
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1889Abschluss Staatsgewerbeschule Wien (Werkmeisterschule)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1904konzessionierter Baumeister
ab 1908Eigentümer der Firma Stadler & Co.
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Vita
Johann Stadler wurde 1871 als Sohn eines Tischlermeisters in Reindorf bei Wien geboren (jetzt ein Teil des 15.Bezirks). Er erhielt seine fachliche Ausbildung an der Staatsgewerbeschule Wien, wo er die dreijährige Werkmeisterschule besuchte. Nach einigen Jahren des Praktikums und der Tätigkeit in verschiedenen Baubüros machte er sich, nachdem er die Baumeisterkonzession erworben hatte, 1904 selbständig. In den folgenden Jahren war er insbesondere auf dem Gebiet des Wohnbaus tätig und errichtete eine Reihe von Miethäusern, wobei er auch bisweilen als Bauunternehmer auftrat.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bedeutete für Stadler ein dramatisches Ende. Er musste einrücken und fiel in der Folge im 46.Lebensjahr. Aus seiner Ehe hinterließ er eine Tochter.
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Stellenwert
Johann Stadler, dessen Tätigkeit nur eine kurze Zeitspanne vor dem Ersten Weltkrieg umfasst, gehörte zu den vielen Baumeistern, die die gute Baukonjunktur in diesen Jahren hervorgebracht hatte. Obwohl auch im Falle von Stadler Vorbehalte bestehen, dass er tatsächlich der Planverfasser aller Bauten war, die offiziell unter seinem Namen firmieren, lässt sich in der Durchgestaltung der Objekte eine gewisse einheitliche Linie verfolgen. Neben einer betonten Ausrichtung an der Formensprache der zeitgenössischen Moderne, sind auch eine zumeist sehr flächig gehaltene Fassade und elaborierte Dekorationselemente im Mörtelschnitt für die Außenerscheinung der Bauten prägend.

Hervorzuheben ist hier insbesondere das Eckhaus Wien 15, Schwendergasse 1-1a (1906). Neben den etwas ausgefallenen Dekorationmustern der Fensterpfeiler ist vor allem die Gestaltung des an der Ecke angebrachten Runderkers bemerkenswert, dem ein elegant geschwungener Sockel und ein ausgesuchter Dekor mittels Riffelputzfelder eine besondere Note verleihen. Bei einigen der später errichteten Bauten führt die flächige Fassadengestaltung im Zusammenhang mit einer betonten Stereometrie des Baukörpers und einer rigiden Reduktion des Dekors, der sich nur in optisch betonten Fensterrahmungen manifestiert, zu höchst eigenwilligen Lösungen, die bereits Kriterien der „Neuen Sachlichkeit“ antizipieren. Beispielgebend ist hier die Mietvilla Wien 16, Starkenburggasse 54 (um 1909).
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1905Gruppe von Miethäusern, Wien 5, Zentagasse 14 / Zentaplatz 6-7/ Stolberggasse 20
1905Miethaus, Wien 11, Gratian-Marx-Straße 8
1906Miethaus, Wien 12, Längenfeldgasse 6
1906Miethausgruppe, Wien 15, Schwendergasse 1-1a / Arnsteingasse 35-37
1909Wohnhaus, Wien 16, Starkenburggasse 54
1910Miethaus, Wien 3, Hintzerstraße 7 (Entw. Rudolph Erdös)
1911Miethaus, Wien 2, Ausstellungsstraße 53 (nicht erhalten)
1912Miethaus, Wien 2, Große Schiffgasse 19
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv d. Baumeisterinnung; Matrikenstelle Pfarre Hernals; Matrikenstelle Pfarre Reindorf; WStLA (Meldearchiv); Archiv- Adler
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift zur 50 Jahr-Feier der techn.gewerbl. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 04.06.2008
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